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25 Jahre BMW 850i
Üppige Faszination

Auto-xxl — 04.06.2014
Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) des Jahres 1989 präsentierte BMW das große Luxuscoupé 850i als Demonstration seiner Entwicklungskompetenz. Der „E31" bot neben einer neuartigen Designlinie auch eine Vielzahl neuer technologischer Details.


In der Gestaltung der keilförmigen Karosserie, bei der vor allem die lange und flache Motorhaube mit versenkbaren Scheinwerfern, der Verzicht auf B-Säulen und der steile Heckabschluss ins Auge fielen gelang die Kombination aus Dynamik und Eleganz. Darüber hinaus war der BMW 850i nach der zwei Jahre zuvor eingeführten Luxuslimousine BMW 750i das zweite deutsche Automobil der Nachkriegszeit, das von einem Zwölfzylinder-Motor angetrieben wurde. Das 5,0 l große Triebwerk mobilisierte 220 kW/300 PS sowie ein maximales Drehmoment von 450 Newtonmetern und beschleunigte den 1 790 Kilogramm schweren 2+2-Sitzer in 6,8 Sekunden von null auf 100 km/h.

Für die Kraftübertragung auf die Hinterräder standen wahlweise ein eigens für den BMW 850i entwickeltes Sechsgang-Handschaltgetriebe oder ein Viergang-Automatikgetriebe zur Verfügung. Außerdem absolvierte die wegweisende Integral-Hinterachse mit Fünf-Lenker-Aufhängung ihre Premiere im Luxus-Coupé. Die Automatische Stabilitäts- und Traktionsregelung (ASC+T), die geschwindigkeitsabhängige Lenkkraftunterstützung und die ab Frühjahr 1990 optional angebotene Elektronische Dämpfer Control (EDC) waren weitere Details, die zu den charakteristischen Fahreigenschaften des BMW 8er beitrugen. Weitere Neuerungen des BMW 850i waren das sitzintegrierte Gurtsystem, die elektrisch verstellbare Lenksäule mit Memory-Funktion, der automatisch abblendende Innenspiegel, die Zentralverriegelung mit Fernbedienung und ein besonders leistungsfähiger Bordcomputer. Für die Fahrzeugelektronik wurde erstmals ein Multiplex-System eingesetzt, bei dem die Datenübertragung mehrerer Systeme über eine gemeinsame Leitung für höhere Zuverlässigkeit bei reduziertem Gewicht sorgte.

Im Modelljahr 1993 wurde das Antriebsportfolio um eine zweite Ausführung des Zwölfzylinders erweitert. Aus seinem auf 5,6 l vergrößerten Hubraum erzeugte der Motor des BMW 850 CSi genannten Topmodells 280 kW/381 PS und ein maximales Drehmoment von 550 Newtonmetern. Der Spurt auf Tempo 100 konnte nun in weniger als sechs Sekunden absolviert werden. Zur höheren Leistung erhielt der BMW 850 CSi ein neues Fahrdynamik-System, zu dem auch eine aktive Hinterachskinematik gehörte. In Abhängigkeit von der Geschwindigkeit und dem Lenkwinkel wurde dabei ein gleichsinniges Einschlagen der Hinterräder aktiviert, um die Fahrstabilität bei dynamischer Kurvenfahrt und plötzlichen Ausweichmanövern zu optimieren. Das elektrohydraulische System des BMW 8er war damit Vorläufer der heute für die Modelle der BMW 7er, BMW 6er und BMW 5er Reihe verfügbaren Integral-Aktivlenkung.

Parallel zum Start des BMW 850 CSi erhielt das bisherige Modell den neuen Namen BMW 850 Ci und wurde optional mit der Fahrstabilitätsregelung DSC (Dynamische Stabilitäts Control) angeboten, das Automatikgetriebe war nun mit einer adaptiven Steuerung versehen. Ab Herbst 1994 wurde der BMW 850Ci von einem 5,4 l großen V12-Motor mit 240 kW/326 PS angetrieben, der mit einem neuen Fünfgang-Automatikgetriebe kombiniert werden konnte. Schon 1993 war zudem der BMW 840 Ci eingeführt worden. Sein 4,0 l großer V8-Motor leistete 210 kW/286 PS. Bis 1999 wurden 30 621 Exemplare des BMW 8er gebaut, mehr als zwei Drittel waren Zwölfzylinder-Modelle und nur jedes sechste Luxuscoupé E31 wurde von Hand geschaltet. (ar)