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AvD-Oldtimer-Grand-Prix
Tage des Donners

Auto-xxl — 09.08.2015
Es brummt, röhrt, donnert, bollert und grollt. Dabei ist weit und breit kein Gewitter zu sehen über der Eifel.


Stattdessen sind beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix hunderte von Sportwagen und Formel-1-Rennern am und auf dem Nürburgring unterwegs. Aber nicht nur die Renn- und Sportwagen aus rund einem Jahrhundert, die sich am Ring in über 20 Rennen packende Duelle liefern, waren für Fans und Freaks die Anreise in die Eifel wert.

Bis zu 70 000 Besucher erwartete der Veranstalter für die drei Tage des Oldtimer Grand-Prix, bei dem sich Rennwagen der Vorkriegszeit, Formel-1-Boliden und Grand-Prix-Fahrzeuge 50-er bis 80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts spannende Wettkämpfe Rad an Rad lieferten. Kein Wunder, dass die Veranstaltung als eine der erfolgreichsten in Europa gilt - und in der mittlerweile 43-ten Ausgabe auch als eines der weltweit wohl traditionsreichsten Oldtimer-Events obendrein.

Neben den angesichts des Fahrzeugwerts erstaunlich engagiert ausgetragenen Rennen auf der Strecke spielt sich ein guter Teil des die Fans interessierenden Lebens im alten - und neuen - Fahrerlager, in der Boxengasse und neben der traditionsreichen Eifel-Rennstrecke ab. Hier sind die Markenclubs zu finden, etwa von Alfa-Romeo, Porsche, Maserati oder Ferrari.

Schon erstaunlich, dass selbst die deutsche Sportwagen-Ikone, der 911er, beinahe "gewöhnlich" ausschaut, wenn er in Hunderten von Exemplaren - in allen möglichen Farben und aus allen Baujahren - brav und einträchtig nebeneinander parkt wie sonst die Gölfe vor dem Supermarkt. Klar, dass auch der alte 356er bei den Zuffenhausenern ebenso wenig fehlen darf wie die diversen Modelle der Baureihen 924, 944 und 928 belegen die schwäbischen Boliden mit rund 10.000 Quadratmetern mal wieder die größte Fläche.

Neben den verschiedenen Marken aus Italien und den Sportwagen von Porsche standen im Infield der Grad-Prix-Strecke auch wieder diverse Isderas. Ihr Entwickler und Erbauer, Eberhard Schulz, hatte seinen Exoten Reihen- der V8-Motoren verpasst. Ganz heftig trieb er es bei seinem Autobahnkurier 116i. Das viersitzige Einzelstück verfügt über zwei gekoppelte V8-Motoren, die es gemeinsam auf gut zehn Litern Hubraum bringen.

Irgendwo auf dem weitläufigen Gelände rund um die "Grüne Hölle" wird immer irgendwo geschraubt und repariert, unter Zelten oder in elend langen Renntransportern. Ob es Motoren sind, die ihren Geist aufgegeben haben und wieder zum Laufen gebracht werden sollen, ob nur ganz simpel Reifen oder Zündkerzen gewechselt oder Kampfspuren am Blech notdürftig beseitigt werden, hier konnten die die Besucher in campingplatz-artiger Umgebung echte Rennsport-Atmosphäre live schnuppern, im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Geruch von Kraftstoff, Öl und Gummi lag wieder überall in der Luft.

Und die Besucher konnten in der Eifel wieder höchst exotische Vehikel bewundern, mit Markennamen, die heute nur noch die Spezialisten zuordnen können. Einen Veritas wird man beispielsweise kaum live in "freier Wildbahn" erleben können, auch ein ISO Bizzarini zählt kaum zu den im Alltag zu bewundernden Gefährten. Die E-Types von Jaguar tauchen am Ring hingegen schon beinahe in Massen auf, hin und wieder ist auch eine AC Cobra zu sehen,oder von der britischen Insel ein Morgan oder ein TVR.

Der ein oder andere hat es auch dieses Jahr noch nicht einmal bis an die Strecke selbst. Geschafft. Weil auch das Leben auf den Parkplätzen rund um den Ring - abseits des Renngeschehens - schon höchst spannend ist, nicht nur mit Oldtimern. (ampnet/gp).