Dodge Journey 2.0 CRD SXT

Fahrbericht Dodge Journey 2.0 CRD SXT
Der Name ist Programm

Auto-xxl — Fahrbericht vom 26.06.2009
Nicht immer sagt schon der Name eines Autos etwas über die Verwendung, die seine Entwickler im Sinn hatten. Beim Dodge Journey gelang das. Er will ein Reisewagen für die ganze Familie sein.


Nicht immer sagt schon der Name eines Autos etwas über die Verwendung, die seine Entwickler im Sinn hatten. Beim Dodge Journey gelang das. Er will ein Reisewagen für die ganze Familie sein. Mit knapp 4.90 Metern Länge und 1,69 Meter Höhe will er als Van für fünf bis sieben Personen in dem Gewand eines Sports Utility Vehicle viel Innenraum und eine Menge, zum Teil ungewöhnlicher Stau- und Ablagemöglichkeiten bieten.

Familie - das passt eigentlich so gar nicht zum Image der Marke Dodge, der Chrysler-Tochter, die in Europa eher mit maskulinen Fahrzeugen vom Truck bis zum Hotrod bekannt geworden ist. Aber keine Angst, meine Herren Familienväter - auch der Journey sieht wie ein echter Dodge aus. Auch der Journey trägt den Fadenkreuz-Kühlergrill mit dem Widderkopf in der Mitte - getreu dem Dodge-Slogan: Pack das Leben bei den Hörnern. Auch die geraden Seitenlinien, die langen Fensterflächen, die Kotflügelverbreiterungen und die Schweller passen zum Stil des Hauses.

Wir fuhren den Diesel mit der Typenbezeichnung SXT 2.0 CRD. Der leistet 103 kW / 140 PS und bringt ein maximales Drehmoment von 310 Newtonmeter an die Vorderachse. Der Motor hält die erste - gänzlich unamerikanische Überraschung - für uns bereit. Denn sein Verbrauch (nach EU-Norm) liegt nur bei 6,5 l Diesel auf 100 km, entsprechend einer Kohlendioxidemission von 172 Gramm pro Kilometer. Auch wenn der Journey zwei Tonnen auf die Waage bringt und aussieht als habe er den Luftwiderstand eines Wohnzimmerschranks, so blieben wir in der Praxis stets bei Verbrauchswerten zwischen sieben und acht l Diesel. Das hatten wir von ihm nicht erwartet.

Die zweite unamerikanische Überraschung lieferte der Wendekreis von knapp zwölf Metern trotz des langen Radstands von 2,90 Metern. Der Journey lässt sich so von der erhöhten Sitzposition aus auch in Innenstädten gut rangieren, wenn auch der eigentliche Lebensraum dieses Autos auf der Landstraße und der Autobahn liegen dürfte.

Schon amerikanischer geht´s im Innenraum zu. Müßig zu erwähnen, das die Cupholder im Frontbereich bläulich-schimmernd beleuchtet werden. Soviel Glamour gehört in den USA eben dazu. Doch der Journey ist kein Blender. Kaum ein Fahrzeug dieser Klasse kann auf mehr Ablagen und Staumöglichkeiten im Innenraum verweisen: unter der Sitzfläche des Beifahrersitzes, vor den Rücksitzen im Boden, ein gekühltes Handschuhfach, einen Keller im auf bis zu 1562 l vergrößerbaren Kofferraum und vieles mehr.

Auch die Flexibilität des Sitzkonzepts sucht Ihresgleichen. Die Rücksitzbank lässt verschieben und in der Lehnenneigung verstellen. Sie lässt sich auch im Verhältnis 40:20:40 umklappen, was den Transport bis zu drei Metern langer Ladung ermöglicht. Die Hinterbänkler sitzen vier Zentimeter höher als Fahrer und Beifahrer, was die Sicht nach vorn erheblich verbessert. Entscheidet man sich für die dritte Sitzreihe, sitzen die Passagiere dort noch einmal höher. Nützlich ist auch die Tatsache, dass man einen der Sitze der zweiten Reihe soweit nach vorn schieben kann, dass ein dort sitzendes Kleinkind vom Beifahrersitz aus versorgt werden kann. Familien mit größeren und wilderen Kindern kommt der Extra-Innenspiegel zugute, mit dem man die Bande im Blick behalten kann.

Das Ambiente des Innenraums mit seinen blau beleuchteten Armaturen und der massiven Mittelkonsole, dem kurzen Knüppel der Sechs-Gang-Schaltung auf dem Tunnel fällt eher zurückhaltend aus. Hartplastik bestimmt die Armaturentafel. Die Sitze sind hart und glatt, geben deswegen kaum Seitenhalt. In dieser Hinsicht ist der Journey ein Amerikaner, bei denen es selten um hohe Kurvengeschwindigkeiten geht. Was nicht heißen soll, dass der Journey nicht auch flott zu bewegen wäre, wenn man den Motor fordert. Er schafft die 100-km/h-Marke nach 11,6 Sekunden und erreicht knapp 190 km/h als Höchstgeschwindigkeit. Ab 150 km/h wird es allerdings laut im Innenraum.

An Bord findet sich neben dem kompletten Satz an Airbags weitere Sicherheitssysteme wie ESP samt dem in Amerika bei Fahrzeugen dieser Art mittlerweile üblichen Schutz vor Überschlägen, Bremsassistent, Berganfahrhilfe , eine Anhänger-Pendelkontrolle, eine Rückfahrkamera und ein Reifendruck-Kontrollsystem.

In der mittleren Ausstattungstufe SXT 2.0 CRD kostet der Journey 28 790 Euro. Ein Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe kostet 1800 Euro extra, die dritte Sitzreihe noch einmal 1310 Euro, die große Navigation 1760 Euro, das elektrische Glas-Schiebedach 830 Euro und die Metallic-Lackierung 710 Euro. Damit ist die Aufpreisliste abgearbeitet. Der Journey wird mit diesen Preisen zu einer echten Alternative für alle, die den ungewöhnlichen Van suchen und daran glauben, dass es Fiat-Chef Sergio Marchionne gelingen wird, Chrysler zu sanieren und in Europa besser als bisher zu etablieren. (ar/Sm)


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