Ford Ranger (2007)

Fahrbericht Ford Ranger 2,5
Für die Lust an der Last

Auto-xxl — Fahrbericht vom 01.03.2007
So viele neue Pick-ups wie in den letzten Monaten gab es noch nie in Deutschland. Den vorläufigen Schlusspunkt unter den Premierenreigen setzt jetzt Ford mit der Neuauflage des Ranger, der ab sofort zu Preisen ab 23 740 Euro bei den deutschen Händlern steht.




Für kraftvollen Vortrieb in dem Offroad-Lastesel mit Allradantrieb und Geländeuntersetzung sorgt ein 105 kW/143 PS leistender Turbodiesel, wie bei Nutzfahrzeugen derzeit noch üblich ohne Partikelfilter. Mehr Auswahl als bei den Motoren bietet der Ranger beim Karosserieangebot: Neben der zweisitzigen Einzelkabine gibt es den Pick-up als 2+2-sitzige Extrakabine mit gegenläufig öffnenden Doppelflügeltüren und als fünfsitzige Doppelkabine mit vier konventionellen Türen.

Wie das Schwestermodell Mazda BT-50 wird auch der Ranger in Thailand produziert, wobei der Ford in Auftritt und Ausstattung eher dem klassischen amerikanischen Small Truck entspricht. Chrome-Bars rundum stecken das Territorium des Rangers ab, der mit mächtigem Kühlergrill, optional respektablen 245/16-Zöllern und Allrad alter Schule - also manuell zuschaltbarem 4x4-Antrieb mit Geländeuntersetzung und Hinterachs-Sperrdifferenzial - fast jede Prärie, flachere Wasserläufe, verschneite Bergpfade oder sogar schlammige Baugruben durchpflügen kann.

Auch in den Dimensionen erreicht der Ford bereits fast das Format kleiner US-Pick-ups: Auf fast 5,10 Metern Länge bietet er als Doppelkabine Raum für fünf Erwachsene, beachtliche 3 000 Kilogramm Anhängelast, bis zu 1 235 Kilogramm Nutzlast und eine Ladefläche mit Platz für richtig sperrige Arbeits- oder Sportgeräte. Klassenüblich, aber groß ist leider auch der Wendekreis, der mit 12,6 Metern und indirekter Kugelumlauflenkung Fahrten mit dem langen Trumm in die Schluchten der Großstädte oder auf den Supermarktparkplatz zur kleinen Herausforderung gestaltet. Dies besonders, wenn die Einparkhilfe fehlt, die für den Ranger nur in der Topausstattung erhältlich ist.

Deutlich mehr Pkw-Charakter als sein Vorgänger zeigt der neue Ranger dagegen in der Disziplin Fahrkomfort. Vor allem auf schnellen Fernstraßen erinnert der Ford dank besserer Fahrgeräuschdämmung, leisem Motor und längerer hinterer Blattfedern nur noch selten an seine eigentliche Bestimmung als Transporter für schwere Lasten. Fehlen diese auf der Ladefläche, neigt der Pick-up auf holprigen Pisten allerdings zu regelrechten Bocksprüngen mit der hinteren Starrachse. Übelnehmen kann man dies dem Raubein jedoch nicht, denn er will eben kein klassischer Lifestyle-Laster sein. Eher ein unentbehrliches Arbeitsgerät, mit dem man dann am Wochenende schwergewichtigen Hobbys nachgehen kann.

Ausreichend Kraft für diese Aufgaben stellt der neue Diesel mit variabler Turbinengeometrie bereit. Das maximale Drehmoment von 330 Nm bei 1 800 U/min genügt für flottes Vorankommen in den meisten Situationen, dabei liegt der Verbrauch mit 8,9 l pro 100 Kilometer auf vergleichsweise niedrigem Niveau.

So ist der Ford Ranger eine gelungene Kombination aus Offroader, Lastesel und Freizeitbegleiter, wobei der rustikale Charme des praktischen Pritschenwagens aber mehr Handwerker überzeugen wird als Lifestyle-Liebhaber. Recht zurückhaltend sind die Verkaufsziele. Nachdem der alte Ranger in Deutschland in den beiden vergangenen Jahren in den Zulassungen um insgesamt 25 Prozent auf zuletzt 1 200 Einheiten zulegen konnte, soll das neue Modell im ersten Verkaufsjahr rund 1 300 Zulassungen erzielen. Wolfram Nickel/mid

Technische Daten Ford Ranger 2,5
Pick-up in drei Karosserievarianten: zweitürige und zweisitzige Einzelkabine, 2+2-sitzige Extrakabine mit gegenläufig öffnenden Doppelflügeltüren, fünfsitzige Doppelkabine mit vier konventionellen Türen; Motorisierung:
2,5-l-Turbo-Dieselmotor, 105 kW/143 PS, max. Drehmoment 330 Nm/1 800 U/min; 0-100 km/h 17,9 Sekunden; Höchstgeschwindigkeit 158 km/h, Verbrauch 8,9 l/100 Kilometer, CO2-Emissionen 244 g/km. Preis ab 23 740 Euro.

Fahrbericht Testbericht Ford Ranger 2,5
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