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Fahrbericht Harley-Davidson VRSCF V-Rod Muscle
Kompromisslos

Auto-xxl — 27.04.2012
Die US-Motorradschmiede hat es mal wieder geschafft. Mit der Harley-Davidson VRSCF V-Rod Muscle kommt ein neuer edler Power-Cruiser auf die Strassen dieser Erde.


Ein Muscle Bike reinsten Wassers. Unverhohlen stellt die Amerikanerin ihre Power zur Schau. Der 240er-Hinterreifen, die mächtigen Auspuffrohre, der flache Heckfender und der schon optische markante Motor machen das Bike zum echten Hingucker.

Dabei setzen die in die Spiegelausleger integrierten LED-Blinkern durchaus feine optische Akzente. Auch am Heck durften die Designer mit LED-Rücklicht und LED-Blinker arbeiten, dazwischen wartet ein tief ausgeformter Sitz auf den Fahrer. Die vorverlegten Fußrasten und der flache Lenker mit innenliegender Kabelführung positionieren den Mensch im Sattel in eine Dragster-artige, nach vorne orientierte Sitzposition.

An einen Dragster erinnern auch die Fahrleistungen des 1 247 ccm großen Twins: Der wassergekühlte V2 leistet 89 kW/121 PS bei 8 250 Touren und stemmt ein maximales Drehmoment von 115 Newtonmetern. Trotz der schieren Kraft lässt es sich mit dem Triebwerk auch trefflich bummeln und bei niedrigen Drehzahlen den Fahrtwind genießen. Lässt der Fahrer die Nadel des Tourenzählers jedoch unter 2 000 U/min absacken, so schüttelt sich die Muscle wie ein nasser Bär und mahnt zum Herunterschalten.

Daneben gibt es aber auch noch die Welt der schieren Beschleunigung. Wer nämlich das Gas weit öffnet, der weckt das Tier in dieser Harley, die in bester Dragracer-Manier zulegt, bis sie bei 230 km/h das Ende ihres Spurtvermögens erreicht. Es ist beeindruckend, wie sauber und linear das Triebwerk seine Leistung abgibt. Zum Glück bietet der stark gestufte Sattel guten Halt nach hinten. Indes schlägt sich so viel schiere Kraft auch im Verbrauch nieder. 7,3 Liter Super auf 100 Kilometer rauschen durch die Kraftstoffeinspritzung. In Kombination mit dem nicht abschließbaren 18,9-Liter-Tank unter dem Sitz sind Etappen von rund 250 Kilometern möglich.

Bedenken sollten unerfahrene Biker das Leergewicht von 307 Kilo, das in Verbindung mit den mächtigen 1 700 Millimetern Radstand eine gewisse Routine beim Fahren verlangt. Enge Kehren, schlechte Seitensträßchen oder Rangieren auf engem Raum bergen ihre Tücken.

Für guten Grip und ordentliches Handling sorgen die Michelin Scorcher Pneus, mit denen die Muscle jetzt ab Werk besohlt ist. Als weitere Neuerung kommen frische Farben und Graphics ins Spiel. Die Maschine wird in den Lackfarben Vivid Black und Brilliant Silver Pearl sowie in zwei Zweifarbvarianten Chrome angeboten. Der Preis der zweifarbig lackierten Variante liegt bei 19 145 Euro, und damit genau 700 Euro über dem der Basisversion.

Die VRSCF ist alles andere als billig, doch bietet sie ein hohes Maß an Fahrspaß, auch abseits des lässigen Cruisens über den Boulevard. Mit ABS und Brembo-Stoppern ausgestattet, rollt hier ein echtes Charakterbike.

Heiko Wacker/mid


Inhalt: Fahrbericht Harley-Davidson VRSCF V-Rod Muscle
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