Hyundai Santa Fe CDRi

Fahrbericht Hyundai Santa Fe
Dritte Generation des Mittelklasse-SUV

Auto-xxl — Fahrbericht vom 11.09.2012
Mit der dritten Generation des Mittelklasse-SUV Santa Fe präsentiert Hyundai eine Version, die sich mehr an einen PKW annähert. Bereits im September wird der Neue bei den Händlern erwartet.


Neben der Allradvariante wird er auch wieder als Fronttriebler angeboten. Dafür stehen ein Benzin- und zwei Dieselantriebe als Antriebe bereit.

Besonders stolz ist Hyundai auf das Design der dritten Generation des Hyundai Mittelklasse-SUV Santa Fe - er ordnet sich zwischen dem kompakten SUV ix35 und dem Oberklasse-SUV ix55 ein. Die Frontpartie soll einem "aufziehenden Sturm mit kraftvollen Böen" gleichen. Der 75 mm niedriger gewordene Wagen mit seinen nach hinten spitz auslaufenden Seitenfenstern entspricht aktueller Formensprache. Auch das Interieur ist frisch in Farben und Formen. Vorn und hinten herrscht für Kopf und Beine Raum satt. Für den Fahrer ist es schon wieder zu viel, er findet für seine Arme keine Auflage. Die Lehne auf der Mittelkonsole ist zu kurz, die mögliche Auflagefläche an der Tür zu weit entfernt. Das erschwert entspanntes Fahren.

Großzügig bemessen sind die Ablagen in den Türen, der Mittelkonsole und im Kofferraum. Dort warten mehrere kleinere Fächer unter der Bodenplatte auf Kleinteile aller Art. Die Rücksitzbank lässt sich zu den Vordersitzen hin um 120 Millimeter verschieben. Das schafft mehr Kofferraum, der mit 534 Litern angegeben wird und nach Umlegen der hinteren Rückenlehnen auf 1 680 Liter anwächst. Oder aber Raum für die bis in Ruhestellung verstellbaren Rückenlehnen freigibt.

Hyundai sieht den Santa Fe als "Sportsroader". Die ersten Fahreindrücke mit dem 2,2-Liter-Reihenvierzylinder-Diesel CDRi, der 145 kW/197 PS leistet, stellen eine solche Charakteristik allerdings in Frage. Das maximale Drehmoment von 421 Nm bei 1800 bis 2500 Umdrehungen pro Minute sind kein schlechter Wert, aber in der Praxis wirkt der Sana Fe mit dieser Leistung eher schlapp, wie sich bei den Arbeiten zu unserem Fahrbericht zeigte. Bei Stadtfahrten um die 50 km/h dreht der Motor im vierten Gang rund 1600 Umdrehungen pro Minute. Da darf eine zügige Beschleunigung erwartet werden. Die setzt aber - dieseluntypisch - erst bei Drehzahlen jenseits der 2000er Marke ein.

Dieser 2,2-Liter-Antrieb hat eine starke Überarbeitung erfahren. Hyundai spricht vom Feinschliff, der sich zum Beispiel in den Piezo-Injektoren des Common-Rail-Systems zeigt und zu einer Kraftstoffeinsparung von 0,7 Litern auf 100 Kilometer führen soll.

Neu im Sortiment ist ein Zweiliter-Dieselmotor mit einer Leistung von 110 kW/150 PS, der ab Januar 2013 für 32 920 Euro verfügbar sein wird. Sein herausragendes Merkmal wird seine Einstufung mit der Abgasnorm Euro VI sein. Ein Reihen-Vierzylinder-Benzinmotor mit 2,4 Litern Hubraum und Direkteinspritzung rundet das Motorangebot ab. Hyundai erwartet für dieses Aggregat, das 141 kW/192 PS leistet, auf dem deutschen Markt einen Anteil von höchstens zehn Prozent. Mit 29 990 Euro wird er den preisgünstigsten Einstieg bilden.

Den drei Motoren ist jeweils ein manuell zu bedienendes Sechsganggetriebe nachgeordnet, das sich ausreichend exakt schalten lässt. Ein elektronisch gesteuertes Sechsstufen-Automatikgetriebe ist ebenso wie der Allradantrieb nur zusammen mit dem 2,2-Liter Dieselmotor zu haben. Der Allradantrieb bedient unter normalen Bedingungen die Vorderräder, wobei bei Traktionsverlust die Kraft auf die Hinterräder automatisch verteilt wird. Per Tastendruck lässt sich eine starre 50:50-Kraftverteilung aktivieren, die allerdings nur bis 40 km/h nutzbar ist.

Nicht sportlich, sondern angenehm komfortabel sind Federung und Dämpfung des Santa Fe. Er liegt souverän auf der Straße, schluckt Bodenwellen und Schlaglöcher. Die Räder rollen leise ab, der Motor verrichtet seine Arbeit kaum hörbar.

Je nach Ausstattungsvariante bietet Hyundai in diesem SUV alles, was heute an Assistenzsystemen angeboten wird, vom Spurhaltewarnsystem bis zur Anhängerstabilisierung. Mit dem Fußgängerschutz wird dagegen ein Stück Fremd-Sicherheit geboten, die noch relativ wenig verbreitet ist: Im Falle einer Kollision mit einem Fußgänger hebt sich der hintere Bereich der Motorhaube an, was das Verletzungsrisiko mindert.


Klaus Zwingenberger/mid

Bewertung:
Plus: Gutes Platzangebot für Fahrer, Mitfahrer und Gepäck
Minus: Keine Start-Stopp-Automatik, hoher Preis


Inhalt: Fahrbericht Hyundai Santa Fe
Das könnte für Sie auch interessant sein