Nissan X-Trail 2,0

Fahrbericht Nissan X-Trail 2,0
Kennen wir uns nicht?

Auto-xxl — Fahrbericht vom 15.05.2007
Auf den ersten Blick gaukelt der neue Nissan X-Trail dem flüchtigen Betrachter vor, ganz der Alte zu sein. Der überraschend große Erfolg des vor sechs Jahren auf den Markt gekommenen SUV, von dem weltweit über 800 000 Einheiten verkauft wurden, hat Designer und Ingenieure vorsichtig werden lassen: Keine Experimente, hieß wohl die Devise.


Dabei ist in Wahrheit an der zweiten Generation wirklich alles neu. Als Antrieb stehen vier Motoren - zwei Diesel und zwei Benziner - zur Wahl. Die Preisliste beginnt bei 26 990 Euro für den 2,0-l-Benziner mit 104 kW/141 PS. Der günstigste Diesel, ein 2,0-l-Motor mit Partikelfilter und 110 kW/150 PS Leistung, startet bei 29 440 Euro.

Die für heutige Zeiten kantige, ein wenig an Land-Rover-Produkte erinnernde Karosserie hat der X-Trail sich also auch in der zweiten Generation bewahrt. Das sieht nicht aus jeder Perspektive elegant aus, hat aber handfeste Vorteile. Neben guter Rundumsicht überzeugt der wieder mit den charakteristisch hochgezogenen Rückleuchten antretende Japaner auch durch ein üppiges Raumangebot, nach Angaben des Herstellers ist es sogar das klassenbeste. Bis zu 1 773 l Gepäck lassen sich durch die breite und weit aufschwingende Hecktüre verstauen, wenn vorher die Rücksitze umgelegt wurden. Hier macht sich das Wachstum des X-Trail positiv bemerkbar: In der Länge hat er um satte 17,5 Zentimeter auf 4,63 Meter zugelegt und ist damit - auch um sich vom darunter positionierten Qashqai abzuheben - von der Kompakt- in die SUV-Mittelklasse gewechselt. Auch in Breite und Höhe hat sich der neue Nissan um zwei beziehungsweise einen Zentimeter gestreckt.

Am leichtesten lässt sich der Fortschritt im Innenraum erfassen. Dort herrschte bislang Tristesse, die aus zu harten und billigen Kunststoffen gespeist wurde. Der neue X-Trail bietet jetzt deutlich mehr Qualität, weiche Kunststoffe und ansehnliche Instrumente. Die sind nun auch nicht mehr mittig platziert, sondern an den klassischen Platz vor die Augen des Fahrers gerückt. Und das wiederum wirkt sich positiv auf die Gesamtergonomie aus, unter anderem sitzen die Regler der Klimaanlage jetzt an der richtigen Stelle.

Vier von fünf X-Trail werden in Europa mit Diesel-Motor gekauft. Für die neue Generation stehen zwei neue Aggregate zur Verfügung. Beide haben zwei l Hubraum und sind mit einem Partikelfilter versehen. Dabei reicht die Leistung des schwächeren Aggregats mit 110 kW/150 PS schon aus, um den X-Trail auf Trab zu halten. Wer noch einen Tick mehr Durchzug haben möchte, ist mit der stärkeren Variante mit 127 kW/173 PS Leistung bestens bedient. Erfreulich: Beide Motoren können für 1 700 Euro Aufpreis mit einem Sechsgang-Automatikgetriebe kombiniert werden. Von Haus aus verfügt er über ein manuelles Sechsganggetriebe. Auch unter den Benzinern gibt es ein neues Aggregat, ein 2,0-l mit 104 kW/141 PS, das schon aus dem Qashqai bekannt ist. Überarbeitet wurde zudem der stärkere Vierzylinder mit 2,5 l Hubraum und 124 kW/161 PS. Für die Ottomotoren kann gegen Aufpreis ein stufenloses CVT-Getriebe geordert werden.

Ganz gleich welche Ausstattungsvariante (XE, SE, LE) oder welcher Motor gewählt wird, das Allradsystem All-Mode 4x4-i ist serienmäßig. Per Drehschalter kann man wählen zwischen der spritsparenden Fahrweise nur mit Frontantrieb, einem Automatik-Modus, bei dem bis zu 50 Prozent des Drehmoments an die Hinterachse weitergeleitet werden, oder einer Gelände-Funktion. Neu und ebenfalls serienmäßig an Bord sind eine Bergabfahr- und eine Berganfahrhilfe.

Auch dank dieser Details ist der X-Trail eine "Mogelpackung" im positiven Sinn. Denn man muss schon genau hinschauen, um ihn auf Anhieb von seinem Vorgänger unterscheiden zu können, so dass man versucht ist zu fragen: Kennen wir uns nicht? In Wirklichkeit ist dieser SUV jedoch nicht nur vollständig neu, sondern auch in fast allen Bereichen deutlich besser als sein Vorgänger. Genannt seien hier vor allem die Motoren, der Fahrkomfort, das Platzangebot sowie Qualität und Ergonomie im Innenraum. Beste Voraussetzungen also, dass die Erfolgsgeschichte dieses SUV fortgeschrieben werden kann. Peter Eck/mid

Technische Daten Nissan X-Trail
Viertüriger, fünfsitziger SUV der Kompaktklasse; Motoren:
2,0-l-Diesel mit Partikelfilter, 110 kW/150 PS, max. Drehmoment: 320 Nm/2 000 U/min, 0-100 km/h: 11,2 s, Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h, Mixverbrauch: 7,1 l lDiesel je 100 km, CO2-Ausstoß: 190 g/km, Preis: ab 29 440 Euro;
2,0-l-Diesel mit Partikelfilter, 127 kW/173 PS, max. Drehmoment: 360 Nm/2 000 U/min, 0-100 km/h: 10,0 s, Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h, Mixverbrauch: 7,4 l Diesel je 100 km, CO2-Ausstoß: 198 g/km, Preis: ab 32 140 Euro;
2,0-l-Benziner, 104 kW/141 PS, max. Drehmoment: 196 Nm/4 400 U/min, 0-100 km/h: 11,1 s, Höchstgeschwindigkeit: 184 km/h, Mixverbrauch: 8,7 l je 100 km, CO2-Ausstoß: 208 g/km, Preis: ab 26 990 Euro;
2,5-l-Benziner, 124 kW/161 PS, max. Drehmoment: 233 Nm/4 400 U/min, 0-100 km/h: 9,8 s, Höchstgeschwindigkeit: 194 km/h, Mixverbrauch: 9,6 l je 100 km, CO2-Ausstoß: 230 g/km, Preis: ab 30 040 Euro.

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