Skoda Fabia 1,2

Fahrbericht Skoda Fabia
Auf der Überholspur

Auto-xxl — Fahrbericht vom 24.01.2007
Die tschechische Erfolgsgeschichte namens Skoda Fabia geht in die zweite Runde. Nach fast acht Jahren und insgesamt 1,6 Millionen verkauften Einheiten nimmt der Kleinwagen mit markanterem Design, größeren Abmessungen und frischer Technik einen neuen Anlauf, sich an die Spitze der deutschen Importcharts zu setzen - und damit seinen größeren Bruder vom Thron zu stoßen.


Zunächst wird der Fabia mit vier Benzinern und drei Dieselmotoren mit einem Leistungsspektrum von 44 kW/60 PS bis 77 kW/105 PS angeboten. Mit Rußfilter sind allerdings nur die beiden größten Diesel und dies auch nur gegen Aufpreis erhältlich.

Dennoch will der Fabia auch künftig ein Preis-Leistungs-Sieger sein, so kostet die vergleichsweise gut ausgestattete Einstiegsversion voraussichtlich auch künftig weniger als 11 000 Euro. Die genauen Preise werden erst zur Weltpremiere auf dem Genfer Salon im März festgelegt. Vorerst weiter erhältlich ist der alte Fabia in den Versionen Combi und Stufenheck.

Auf ersten Testfahrten präsentiert sich der peppig gezeichnete Tscheche als moderner Kleinwagen, der viele Qualitäten bietet, mit der bis vor kurzem erst die größere Kompaktklasse aufwarten konnte. Auf den gut konturierten Vordersitzen haben die Passagiere auch auf Langstrecken keinen Grund zur Klage und sogar im Fond geht es deutlich großzügiger zu als bisher. Auch das Kofferraumvolumen fasst nun für die Klasse sehr üppige 300 bis 1 163 l.

Mit einer gesunden Mischung aus Komfort und sportlicher Direktheit überzeugt das Fahrwerk. Auf kurvigen und bergigen Landstraßen gehört der handliche Fronttriebler eindeutig zur Fraktion der Spaßfahrzeuge, die reichlich Fahrfreude aufkommen lassen. Das agile Handling durch eine direkte und präzise Lenkung kommt dem Fabia natürlich auch im Stadtverkehr zugute, wo er zudem durch einen vorteilhaft kleinen Wendekreis und eine übersichtliche Karosserie punkten kann. Auf schnellen Autobahnetappen überrascht der Skoda andererseits mit verhältnismäßig leisen Fahrgeräuschen und beachtlichem Abrollkomfort.

Die Motoren übertragen ihre Kraft auf gut abgestufte und präzise geführte Fünfganggetriebe, für den stärksten Benziner gibt es eine optionale Sechsgangautomatik. Während die Fahrleistungen des 1,2-l-Ottomotors mit 44 kW/60 PS nur für den Stadtverkehr oder sehr bescheidene Ansprüche genügen, vermitteln die beiden Top-Aggregate - ein 1,6-l-Benziner mit 77 kW/105 PS und ein nominell gleich starker 1,9-l-Turbodiesel mit Pumpe-Düse-Technik - schon einen Hauch sportliches Temperament. Dennoch könnte der Fabia hier in Zukunft weiter nachlegen und sich an den deutlich potenteren Leistungsträgern der Wettbewerber orientieren. Auf jeden Fall sollen die Pumpe-Düse-Diesel bis Ende 2009 den neuen Common-Rail-Selbstzündern aus dem VW-Programm weichen.

Nach kleinen Schwächen des Fronttrieblers muss also schon gezielt gesucht werden. Nicht nur im konzerninternen Wettbewerb hat der Skoda Fabia jetzt in vielen Disziplinen die Nase vorn, zählt er doch zu der noch jungen Liga der großen Kleinen, die die Talente von Cityflitzern mit dem hohen Nutzwert ausgewachsener Kompaktklassemodelle vereinen. Wolfram Nickel/mid

Technische Daten Skoda Fabia
Fünftüriger Kleinwagen
Motoren
1,2-l-Dreizylinder-Ottomotor
44 kW/60 PS, max. Drehmoment 108 Nm/3 000 U/min, Höchstgeschwindigkeit 155 km/h, 0-100 km/h: 16,5 Sek., Verbrauch 5,9l
1,2-l-Dreizylinder-Ottomotor
51 kW/70 PS, 112 Nm/3 000 U/min, 163 km/h, 14,9 Sekunden, 5,9 Liter
1,4-l-Vierzylinder-Ottomotor
63 kW/85 PS, 132 Nm/3 800 U/min, 174 km/h, 12,3 Sekunden, 6,5 Liter
1,6-l-Vierzylinder-Ottomotor
77 kW/105 PS, 153 Nm/3 800 U/min, 190 km/h, 10,1 Sekunden, 6,9 Liter
1,4-l-Dreizylinder-Turbodiesel
51 kW/70 PS, 155 Nm/1 600-2 800 U/min, 163 km/h, 14,8 Sekunden, 4,8 Liter
1,4-l-Dreizylinder-Turbodiesel
59 kW/80 PS, 195 Nm/2 200 U/min, 172 km/h, 13,2 Sekunden, 4,6 Liter
1,9-l-Vierzylinder-Turbodiesel
77 kW/105 PS, 240 Nm/1 800 U/min 190 km/h, 10,8 Sekunden, 4,9 Liter
Fahrbericht Testbericht Skoda Fabia 1,2
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