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Honda CRF250L
Bekannt aus dem aktuellen Bond-Film

Auto-xxl — 09.11.2012
Das Crossrad Honda CRF250R kann in wilder Action im neusten James-Bond-Film bewundert werden, von Nachahmungen sei hierbei abgeraten. Den moderaten Ableger namens CRF250L wurde gerade auf dem Markt eingeführt.


Die langbeinige Alltags-Enduro macht nicht nur beim flüchtigen Hinsehen einen wertigen Eindruck mit passgenauem Kunststoff, robusten Armaturen, Leichtmetallschwinge und goldfarbener Upside-Down-Gabel; selbst der Rahmen aus Stahl wirkt in diesem Umfeld nicht billig.

Herzstück der CRF 250L ist ein moderner Einzylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen und Kraftstoffeinspritzung. Der stammt in seinen Grundzügen aus dem Straßenmodell CBR 250R. Mit 17 kW/23 PS bei 8 500 U/min ist der Single beileibe kein Kraftprotz, doch ein gerade gehaltener Ansaugtrakt, ein geringerer Drosselklappendurchmesser sowie eine speziell angepasste Abgasanlage verhelfen dem kleinen Viertakter gegenüber der CBR zu einer fülligeren Leistungsentfaltung bei niedrigeren Drehzahlen. Außerdem hat Honda die Kupplung und das Getriebe überarbeitet.

Sanft setzt der Motor Gasbefehle in Vortrieb um, auch die restliche Charakteristik lässt sich mit "gutmütig" treffend beschreiben. Druck und vehementen Vortrieb darf hier niemand erwarten, vielmehr eine gleichmäßige Leistungsabgabe und gute Manieren sowie einen sparsamen Umgang mit den fossilen Brennstoffen.

Beim Fahrwerk setzt Honda auf einen robusten Doppelschleifenrahmen. Das ebenfalls aus Stahl gefertigte Rahmenheck ist angeschraubt. Endurotypisch rollt die CRF auf Speichenrädern: Vorn führt eine 43er-Upside-Down-Gabel das 21-Zoll-Rad, das Hinterrad weist 18 Zoll Durchmesser auf. Infolge der auf einen günstigen Preis ausgerichteten Entwicklung müssen sowohl das über ein progressiv wirkendes Hebelsystem angelenkte Zentralfederbein als auch die Gabel auf Einstellmöglichkeiten verzichten. Das schränkt die Einsatzmöglichkeiten als kerniges Offroad-Fahrzeug trotz geländetauglicher Federwege von 250 Millimetern vorn und 240 Millimetern hinten mächtig ein, für den alltäglichen Ritt durch den Baustellendschungel unserer Innenstädte reicht das aber ebenso locker aus wie für Freizeit-Ausfahrten über Feldwege, Schotter und mittleres Gelände. Einen Kompromiss zwischen Enduro-typisch hoher Sitzposition und City-tauglicher Bodennähe bietet die Sitzhöhe von 875 Millimetern. Trotz des schmalen Polsters fällt der Sitzkomfort mit aufrechtem Oberkörper und moderaten Kniewinkeln beileibe nicht unbequem aus.

Für die Verzögerung sorgen je eine Scheibenbremse an Vorder- und Hinterrad, die defensiv bis zurückhaltend agieren. Für einen annehmbaren Effekt muss schon kräftig zugelangt werden, ein ABS ist aus Preisgründen nicht verfügbar.

Der universellen Alltagstauglichkeit und dem attraktiven Preis von 4 490 Euro hat Honda ganz bewusst den schärferen Charakter der CRF-R mit besseren Cross-Qualitäten geopfert. Doch dank einer sportlich-dynamischen Optik und einer guten Grundausstattung wird die günstige, sparsame und praktische "L" ganz sicher ihre preisbewussten Liebhaber finden.

Thilo Kozik/mid


Inhalt: Honda CRF250L

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