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Hummer H3
ziviler als die Vorgänger

Auto-xxl — 19.01.2007
Ziviler und smarter als seine martialischen Vorgänger kommt der neue Hummer H3 daher. Dennoch kann der Geländewagen seine Ziehväter, die mit der US-Army viele Schlachten in allen Teilen der Welt geschlagen haben, nicht ganz verleugnen.


Mit viel Chrom, ovalen Scheinwerfern, geglätteten Kanten und elegantem Interieur sowie technischen Finessen reiht er sich aber nun in die Phalanx der geländeorientierten Alleskönner wie dem Landrover Defender oder der Mercedes G-Klasse ein.

Durch seine recht klein geratenen Fenster und die steilen Front- und Seitenscheiben wirkt der US-amerikanische Offroader weiterhin etwas schroff. Erstmals in der Hummer-Geschichte wird ein Modell in einem GM-Werk in Südafrika, also außerhalb der USA, gebaut wird.

In Deutschland wird er über den Importeur Kroymans ab April vertrieben, wobei der Basispreis sich etwas unter 50 000 Euro bewegen wird. Angetrieben wird der H3 von einem 3,7-l-Fünfzylinder-Reihenmotor mit 180 kW/244 PS Leistung, der sich rund 14 l Superbenzin auf 100 Kilometern genehmigt. Beim Getriebe stehen ein Fünfgang-Schaltgetriebe oder eine Viergang-Automatik für den permanten Allradantrieb zur Wahl. Das maximale Drehmoment erreicht 328 Nm bei 4 600 U/min.

Eine elektronische Begrenzung sorgt dafür, dass sich der Hummer nicht über die 160 km/h-Grenze hinauswagt. Das ist auch gut so. Zwar ist er auch in engen Kurven und bei schneller Fahrt leicht zu einem Richtungswechsel zu bewegen, doch die mächtigen Stahlgürtel-Geländereifen mit 32 Zoll Außendurchmesser von Goodyear sind nicht für die schnelle Hatz entwickelt worden, wohl aber fürs Gelände. Der H3 kann mit diesen Pneus Wassergräben von 61 Zentimetern Tiefe durchwaten und Stufen sowie Felsbrocken von über 40 Zentimetern überklettern.

Basierend auf einem geschweißten Stahlleiterrahmen und mit solider Blattfeder-Starrachse hinten bringt er fast alles mit, was die Buckelpiste oder die Felslandschaft erfordern. Vier Betriebsarten verteilen das Drehmoment gezielt und bedarfsorientiert per Knopfdruck auf die Vorder- oder Hinterräder. Kletter- und Bremshilfen machen ihn zum willigen Berggänger, auch für den ungeübten Fahrer. Hinzu kommt ein Pkw-tauglicher Wendekreis von 11,3 Metern, der im engen Offroad-Parcours ein Umtanzen der Bäume ermöglicht und im Parkhaus alle kurvigen Auffahrten meistert. Die Länge beträgt 4,78 Meter, die Breite ohne Außenspiegel 1,99 Meter und die Höhe 1,90 Meter. Fünf große Menschen finden bequem in ihm Platz; reist man zu zweit, passen noch 1 577 l Ladung hinein. An den Haken kann ein Boot von über zwei Tonnen genommen werden. Kurzum: Ein ordentliches Arbeitstier mit echten Gelände-Eigenschaften, dank seiner immer noch unverwechselbaren Züge ein Begleiter für extravagante Fahrer mit Faible für amerikanische Lebensart. Das wird ihm einen Absatz von einigen Hundert Exemplaren in Deutschland bescheren. Der könnte weiter ansteigen, wenn es "später" einen längst versprochenen Diesel-Motor geben wird. Helmut Weinand/mid

Technische Daten Hummer H3:
Fünfsitziger Geländewagen, Länge/Breite/Höhe: 4,78 Meter/1,99 Meter/1,90 Meter, , Anhängelast: 2041 Kilogramm, Wendekreis: 11,3 Meter; Motorisierung: 3,7-l Fünfzylinder-Reihenmotor mit 180 kW/244 PS, max. Drehmoment: 328 Nm bei 4 600 U/min., Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h, Verbrauch: 14 l Superbenzin auf 100 Kilometern, Fünfgang-Schaltgetriebe oder Viergang-Automatik; Preis: rund 50 000 Euro.