Infiniti FX 30d

Infiniti FX
Aufwertung für den Bestseller

Auto-xxl — Fahrbericht vom 16.05.2012
Der Infiniti FX ist der Bestseller unter den Modellen, und das möchte die Luxusmarke von Nissan ausbauen. Den Weg zum Erfolg soll eine Aufwertung der aktuellen Modelle ebnen.


Der FX wird mit drei Motoren und in vier Ausstattungsvarianten ab 57 500 Euro angeboten. Infiniti versucht in Deutschland seit dem Oktober 2009 Fuß zu fassen. 2011 sind insgesamt 1 030 Fahrzeuge verkauft worden. Erfolgreichstes Modell war der SUV FX, der bisher einen Anteil von 680 Fahrzeugen aufweist. Im laufenden Jahr konnten die Japaner in Deutschland bisher 513 Fahrzeuge an den Kunden bringen. Wieder ist der FX mit 361 verkauften Exemplaren das Flaggschiff für Infiniti. 80 Prozent der FX sind dabei mit dem Dreiliter-V6-Diesetmotor ausgestattet.

Wir fuhren den FX 30d in der GT Premium-Ausstattung für 63 050 Euro. Am deutlichsten unterscheidet sich der neue Infiniti FX von seinem Vorgänger im Frontbereich. Ein neuer Grill, ein überarbeiteter Stoßfänger und in Chrom gefasste Nebelscheinwerfer verleihen dem 2,13 Meter breiten und 1,68 Meter hohen Allradler ein bulliges Aussehen. Neue Felgen im 20-Zoll-Format unterstreichen diesen Eindruck bei der 4,86 Meter langen SUV-Karosse mit ihrer charakteristischen coupéhaften Dachlinie.

Im Innenraum überzeugen die Verarbeitung und die edlen Materialien. Die Frontsitze sind elektrisch verstellbar. Die Armaturen mit den zwei großen Rundinstrumenten sind gut ablesbar und alle Bedienelemente prima zu erreichen. Das Platzangebot entspricht einem Fahrzeug dieser Klasse, ein Mercedes ML zum Beispiel ist aber deutlich geräumiger, zumindest auf der Rückbank.

Schon in der Basis von vier Ausstattungslinien verfügt der FX über eine Siebengang-Automatik, Allradantrieb, Ledersitze, beheizte und kühlbare Frontsitze, Rückfahrkamera und Parksensoren, Multifunktionslenkrad, elektrisches Glasschiebedach, 2-Zonen-Klimaanlage, Tempomat, Regen-/Lichtsensoren, Reifendrucküberwachung, Audio-System mit CD-Wechsel und vieles mehr.

Im Fahrbetrieb erweist sich der im Rahmen einer Kooperation von Nissan und Renault entwickelte V6-Diesel als überaus agiles Triebwerk. Willig dreht der 175 kW/238 PS starke Direkteinspritzer hoch. Als Standard-Beschleunigung gibt Infiniti 8,3 Sekunden an. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei 212 km/h liegen. Ab 180 km/h ist die Anstrengung dem Motor anzumerken. Die elektronisch gesteuerte Siebengang-Automatik harmoniert dafür ausgezeichnet mit dem Diesel des FX und schaltet flink und kaum spürbar jederzeit in die richtige Fahrstufe. Die Gänge können aber auch per gut geformter Schaltwippen am Lenkrad gewechselt werden.

Das kleine Lenkrad vermittelt einen guten Kontakt zur Fahrbahn und erwünschte Richtungswechsel werden prompt und direkt umgesetzt. Bei dem Allradantrieb des FX wird grundsätzlich die Antriebskraft an die Hinterräder übertragen. Bei Schlupf regelt das elektronisch geregelten Allradsystems die Kraft an die Vorderräder bis zu 50 Prozent der Antriebsleistung weiter. Etwas straff auf die sportlich ambitionierte Kundschaft abgestimmt gibt sich das Fahrwerk. Bodenwellen dringen schon spürbar bis in die Sitze durch und bringen auch manchmal etwas Unruhe in den normalen Fahrbetrieb. Dafür ist Kurvenräubern angesagt.

Die potentiellen Kunden werden in den Porsche Cayenne- und BMW X6-Fahrern gesehen . Ein schwieriges Unterfangen für die Infiniti-Verantwortlichen, denn diese Kundschaft steht auf Image - und das hat der Infiniti, zumindest in Deutschland, nicht.

Mit dem FX30d bietet Infiniti einen optisch gelungenen SUV, der bullig da steht, viel Komfort bietet und trotzdem ein ausgezeichnetes, sportliches Fahrverhalten aufweist. Die Benzinvarianten mit V6-3,7-Liter-Motor und 235 kW/320 PS beginnen preislich als FX37 bei glatten 58 000 Euro, als FX50 mit V8-Zylinder-Motor mit 5,0 Liter Hubraum und 287 kW/390 PS schlägt der SUV mit mindestens 74 900 Euro zu Buche.
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