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Maserati Quattroporte Sport GT S
Nachgeschärfte Hochleistungslimousine

Auto-xxl — 10.02.2009
Die Automobilindustrie kriselt, aber Maserati blickt nach dem erfolgreichsten Jahr seiner Geschichte recht optimistisch in die Zukunft. Neben den guten Absatzzahlen sorgt auch die jüngste Ausbaustufe Quattroporte Sport GT S für Optimismus bei dem Luxus-Hersteller.


Mit der nachgeschärften Hochleistungslimousine wappnen sich die Italiener gegen das künftige viertürige Coupé von Porsche, vor allem aber gegen die preislich vergleichbaren Topversionen des neuen Audi A7 und des Mercedes CLS.

Mit 323 kW/440 PS aus einem 4,7 l-V8-Motor verfügt der Quattroporte Sport GT S über ein Leistungsplus von zehn PS gegenüber dem bisherigen Spitzenmodell Quattroporte S. Äußerlich kennzeichnen den Neuen vor allem ein schwarz lackierter Maschendraht-Kühlergrill mit vertikalen Streben, der Dreizack mit roten Farbornamenten, die Tieferlegung und 20-Zoll-Räder. Die schnellste Maserati-Limousine aller Zeiten kostet ab 133 310 Euro und damit rund 10 000 Euro mehr als die S-Version, bleibt aber dennoch günstiger als der Wettbewerb.

War der Quattroporte über Jahrzehnte sogar die schnellste Limousine der Welt, beeindruckt der aktuelle viertürige Maserati mehr durch seine zeitlos-stilvolle Formensprache aus der Feder von Pininfarina. Ob vor dem Schlosshotel oder in der Tiefgarage, die 5,10 Meter lange Limousine zieht sogar über fünf Jahre nach ihrem Debüt noch immer die Blicke auf sich. Das auch als italienische Staatslimousine fungierende Maserati-Flaggschiff gibt sich vom klassischen Kühlergrill über die lange Motorhaube bis hin zum kurzen Heck wie ein skulpturales Gesamtkunstwerk, das als Sport GT S mit neuem Kühlergrill und LED-Leuchten sowie schwarz eingefassten Hauptscheinwerfern deutlich an Aggressivität in der Erscheinungsform zugelegt hat.

Damit der Luxus-Sportler dem Wettbewerb nicht hinterherfährt, haben die Italiener auch unter der Haube nachgewürzt. Die jetzt maximal 440 PS aus dem 4,7-l-Ferrari-V8 brüllen dank neuer Sportauspuff-Anlage wie ein wildes Tier, beschleunigen den Gran Turismo Sport in 5,1 statt 5,3 Sekunden auf Tempo 100 und bis auf eine Höchstgeschwindigkeit von 285 km/h. Für sich genommen eindrucksvolle Werte, im Wettbewerbsvergleich aber doch nur Durchschnitt. Eher unzeitgemäß ist der Verbrauch von 15,7 l, der im Stadtzyklus sogar fast 24 lerreicht. Dafür ist das Ansprechverhalten des Motors fast verzögerungsfrei und die Software der Automatik wurde für noch schnellere Gangwechsel neu programmiert .

Mit der Modellpflege im vergangenen Herbst zeigte Maserati, dass der Quattroporte mit modifiziertem Fahrwerk auch komfortabel gleiten kann, allerdings gilt dies vor allem für die oft als Chauffeur-Limousine genutzte Basisversion. Der heiße GT S für den Selbstfahrer ist dagegen vorn 15 und hinten 11 Millimeter tiefergelegt und straff gefedert wie ein Sportwagen. So eignet sich der schnellste Viertürer im Zeichen des Dreizacks mehr zum sicheren Ritt auf der Kanonenkugel über Autobahnen und vor allem über kurvenreiche Landstraßen als zum entspannten Flanieren auf Großstadtboulevards. Die beeindruckende Fahrdynamik und beachtliche Handlichkeit suggerieren, in einem italienischen High-Performance-Sportwagen zu sitzen und nicht in einer der längsten Limousinen. Im Interieur schwelgen alle Sinne in einer fast kompletten Ausstatttung, die das Ergebnis italienischer Handwerkskunst ist. Sicher, es gibt vor allem für die Fondpassagiere deutlich großzügiger dimensionierte Passagierabteile, aber selten feinere. Wie kaum einem anderen Automobil gelingt dem Quattroporte der Spagat zwischen Supersportwagen und Luxuslimousine.

An eine ökologisch korrekte Hybrid- oder gar Dieselmotorisierung denkt man bei Maserati vorläufig nicht. Auch der entsprechende Sinneswandel bei Porsche lässt die Italiener unberührt. Ändern könnte sich dies vielleicht, wenn der wichtigste Quattroporte-Markt, Nordamerika, nach Alternativen ruft. 2008 wurden in Deutschland 616 Quattroporte verkauft, über 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Ob sich dieser Aufwärtstrend trotz wirtschaftlicher Rezession auch 2009 fortsetzt, ist noch fraglich, immerhin hat der Januar erneut ein Plus gegenüber dem Vorjahr ergeben.
Wolfram Nickel/mid

Bewertung:
Plus: beeindruckende Fahrdynamik, feines Innenraum-Design
Minus: hoher Verbrauch, wenig Beinraum im Fond

Technische Daten Maserati Quattroporte Sport GT S
Sportliche Oberklasselimousine, 4,7-l-V8-Ottomotor, 323 kW/440 PS, max. Drehmoment: 490 Nm bei 4 750 U/min, 0 - 100 km/h: 5,1 s, Höchstgeschwindigkeit: 285 km/h, Verbrauch: 15,7 l/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 365 g/km, Preis: ab 133 310 Euro.

Neues Modell Maserati Quattroporte Sport GT S
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