News

Mazda CX-5
Mit neuem SUV auf Kundenfang

Auto-xxl — 24.11.2011
Der Mazda CX-5 ist eine japanische Neuentwicklung, mit dessen Hilfe viele Neukunden gewonnen werden sollen. Gleichzeitig soll das Modell die Lücke im SUV-Bereich schliessen, die die Japaner in den vergangenen Jahren aufgehen liessen.


Allein in Europa hat der Markt heute ein Volumen von mehr als einer Million Fahrzeuge pro Jahr. Besonders gefragt ist die Kompaktklasse, was Verkaufszahlen und Lieferzeiten von Modellen wie VW Tiguan, Ford Kuga, Nissan Qashqai oder Kia Sportage zeigen. Ihnen möchte Mazda ab Frühjahr 2012 mit dem komplett neu entwickelten CX-5 die Kunden abjagen.

Die Chancen hierfür dürften so schlecht nicht stehen. Denn der CX-5 überrascht schon optisch durch ein gefälliges und sportliches Design sowie gelungene Proportionen. Trotz seiner Länge von 4,55 Metern wirkt der Wagen recht kompakt. Zugleich verpassten Mazdas Entwickler dem CX-5 den mit 2,70 Metern längsten Radstand im Segment (zehn Zentimeter mehr als beim Tiguan). Da wundert es wenig, wenn innen erheblich bessere Platzverhältnisse herrschen als im Wolfsburger Bestseller. Selbst im Fond geht es großzügig zu. "Wir haben die größte Beinfreiheit im Segment", verspricht Programm-Manager Hideaki Tanaka. Auch beim Thema Funktionalität fällt Mazdas später Eintritt in den Markt auf fruchtbaren Boden. Man hatte Zeit, vieles besser zu machen als die Konkurrenz. So verfügt der CX-5 - als einziger seiner Klasse - über eine dreigeteilte Rücksitzlehne (40:20:40). Längere Gegenstände können mittig verladen werden und dennoch zwei Personen hinten mitfahren. Zudem lassen sich die Lehnen per Knopf im Kofferraum (503 Liter) nach vorne klappen und schaffen Platz bis zu 1 620 Liter. Leider ist die Ladefläche nicht ganz waagerecht.

Stolz sind Mazdas Ingenieure auf die Antriebsplattform, die sie dem CX-5 spendierten und die den Namen "Skyactive" trägt. Dahinter steckt eine komplett neue Architektur von Fahrwerk, Chassis und Motoren. Als erstes Mazda-Modell kommt der Crossover damit auch in den Genuss der bislang in der Branche einzigartigen Diesel- und Benzin-Triebwerke. Der 2,2-Liter-Selbstzünder arbeitet mit der weltweit niedrigsten Verdichtung (14:1). Gebräuchlich sind Werte zwischen 16 und 18. Dadurch gelang es, nicht nur einen ruhigeren Motorlauf und ein weicheres Startverhalten zu erzielen, sondern auch weniger Stickoxide auszupusten. Der Mazda-Diesel erfüllt mit dieser aufwendige Abgasreinigung die erst ab 2014 geltenden Euro-6-Norm. Zudem soll er nur 4,5 Liter Diesel pro 100 km verbrauchen, was bedeuten würde, 20 Prozent sparsamer zu sein als sein Vorgänger. Bei einer ersten Testfahrt hat der in den Leistungsstufen 110 kW/150 PS und 129 kW/175 PS erhältliche Skyactive-Diesel einen guten Eindruck hinterlassen. Schon aus niedrigen Drehzahlen beschleunigt der Vierzylinder nachdrücklich und geschmeidig.

Punktet der Diesel durch das niedrigste Verdichtungsverhältnis, so ist es beim Zwei-Liter-Benziner das höchste, das jemals bei einem Großserien-Pkw umgesetzt wurde - ebenfalls 14:1. Kenner der Hubkolben-Szene dürften jetzt die Hände vors Gesicht schlagen, weil normalerweise kein Ottomotor dieser Welt diese Kompression aushält und unüberhörbar klopfen und klingeln würde. Das wissen natürlich auch Mazdas-Motorenspezialisten, schafften es aber, dem Direkteinspritzer mit 121 kW/165 PS durch gezielte Maßnahmen im Zylinder diese schlechten Manieren auszutreiben. Lohn der Mühe: besserer Wirkungsgrad, 15 Prozent mehr Drehmoment gegenüber dem aktuellen Zweiliter und 15 Prozent weniger Verbrauch (6,0 l/100 km). Alle Motoren bietet Mazda mit manuellem Sechsganggetriebe - es lässt sich mit seinen kurzen Wegen extrem knackig schalten - oder einer Sechsgangautomatik an. Jeder Motor verfügt in jeder Getriebekombination über ein Start-Stopp-System.

Auch was das Fahrverhalten angeht, zeigt der mit knapp 1 400 Kilogramm sehr leichte CX-5 keinerlei Schwächen. Der Fünfsitzer lenkt präzise ein, bietet einen guten Federungskomfort, ist dennoch sportlich zu fahren, und bleibt stets angenehm ruhig - auch bei höheren Geschwindigkeiten. Lange Strecken lassen sich mit ihm entspannt zurücklegen. Dazu tragen sicher auch das sauber verarbeitete und aufgeräumte Cockpit, die bequemen Sitze und die einfache Bedienung bei.

Preislich startet Mazdas erster Kompakt-SUV als frontgetriebener Benziner in der Basisausstattung "Prime-Line" bei 23 490 Euro. Der Diesel kostet ab 25 590 Euro. Klimaanlage, Audio-System und Bordcomputer sind serienmäßig. Das ist nicht sonderlich viel und soll vermutlich die Kunden gezielt in die höherwertigen Varianten "Center-Line" und "Sports-Line" locken. Dort bietet Mazda unter anderem Allradantrieb, einen Farb-Touchscreen, Rückfahrkamera, Einparkhilfe oder eine Lederausstattung an. Erstmals ist auch ein neues Sicherheits-Feature an Bord, der City-Notbremsassistent SCBC (Smart City Brake Support). Unterhalb von 30 km/h ermittelt ein Infrarot-Lasersensor den Abstand zum Vordermann und bremst im Notfall das Auto selbstständig ab. Kein Konkurrent in dieser Klasse bietet laut Mazda solch ein System an.

Doch nicht nur deswegen glaubt Jörge Olesen, dass der CX-5 ein großer Erfolg wird. "Das Gesamt-Package aus Fahrspaß, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Design und Sicherheit ist stimmig", sagt der Vize-Chef von Mazda Europe. "Wir sind sicher, im nächsten Jahr in Europa mindestens 40 000 CX-5 verkaufen zu können." Michael Specht/mid
Das könnte für Sie auch interessant sein