Opel Antara 2.2. CDTI 163

Opel Antara 2.2. CDTI 163 im Test
Guter Eindruck

Auto-xxl — Fahrbericht vom 18.03.2012
Den Opel Antara gibt es seit einem Jahr in der neuen modellgepflegten Variante. Teil der Überarbeitung war ein kleines Facelift sowie einige technische Verbesserungen.


Mit dem Turbodiesel 2.2 CDTI schmückt sich das Topmodell, das zur Erprobung als Fronttriebler in der Leistungsstufe 163 PS zur Verfügung stand. Die Dieselmotorisierung lässt sich auch mit 20 PS mehr Leistung ordern. Als Einstiegsmodell wirbt ein 2.4-l-Ecotec-Benziner, der 167 PS erarbeitet. Seinen Ursprung hat das Mittelklasse-SUV in Südkorea. Dort läuft als Bruder des Opel Antara auch der Chevrolet Captiva vom Band. Spontaner erster Eindruck vom Testwagen: Der Turbodiesel läuft überraschend leise. In Sachen Geräuschdämmung wollte Opel offensichtlich nachholen, was bei anderen Diesel-Modellen der Marke bislang nicht so recht gelungen scheint.

Rundungen sind Trumpf

Der selbstbewusst dynamische Auftritt des überarbeiteten Antara wird von einer kraftvollen Statur unterstrichen. Das Exterieur-Design prägen sympathische Rundungen. Wird Opels SUV in eine Reihe mit Konkurrenten gestellt, zu denen etwa Ford Kuga, Mitsubishi Outlander, Citroën C-Crosser, VW Tiguan oder BMW X3 zählen können, bleiben die Blicke durchaus auch am Antara hängen. Das Design hat eigenen Charme.

Assistenzsysteme erwünscht

Der gefälligen Erscheinung mangelt es allerdings an nützlichen Fahrerassistenzsystemen. Gemeint ist damit nicht zuerst eine Assistenz beim Spurhalten, die entbehrlich zu sein scheint. Die Überwachung des toten Winkels hat sicher größeren Wert. Geradezu dringlich erscheint, den Antara mit einer Rückfahrkamara auszurüsten. Der Rückblick durch das weit oben angeordnete Heckfenster lässt über dicht aufgefahrene kleinere Pkws schnell hinwegsehen. Auch Kinder bleiben möglicherweise im Blickschatten. In Richtung Ausstattungszukunft weist inzwischen die neue elektrische Parkbremse, die den Handbremshebel verschwinden ließ und Platz für eine weitere praktische Ablage machte. Das Instrumentarium im Cockpit beschränkt sich auf Dinge, die in etwa die heutige automobile Grundausstattung eines SUVs ausmachen. Es gab eine Einparkhilfe über je vier Ultraschallsensoren an Front und Heck, und ein Bergabfahrassistent bot seine Dienste an. Gespendet worden war dem Testwagen auch ein Navigationssystem. Dessen Menüführung ließe sich allerdings einfacher vorstellen. Auch eine Bluetooth-Freisprechanlage war an Bord, nicht aber ein USB-Anschluss. Zu Hochzeiten mobiler Kommunikationsmittel sollte er inzwischen in jedes Auto gehören.

Wohnlicher Innenraum

Im Innenraum des aktuellen Antara geht es wohnlich zu, Das übersichtliche Cockpit macht einen aufgeräumten Eindruck. Zwar überwiegt schwarzer Kunststoffbezug, aber chromblanke Einfassungen an Luftdüsen, Rundinstrumenten, Türgriffen und der Schalthebelkonsole schaffen Kontraste, und so ergibt sich ein stimmiger Gesamteindruck. Beteiligt sind daran Einlagen mit Carbon-Effekt. Das griffige, nicht mit Tasten überfrachtete Lederlenkrad entspricht ganz dem aktueller Opel-Modelle. Fahrer und Beifahrer sitzen recht angenehm; nicht zuletzt dank der erhöhten Sitzposition. Noch verbessert wird die Sicht aufs Straßengeschehen durch den hoch bauenden Antara. Sitz- und Lehnenpolster aus Stoff werden an den wulstigen Rändern mit Leder eingefasst. Ausgerechnet dort, im ausgekühlten ledernen Randbereich, hält sich trotz Sitzheizung die Kälte länger, wenn das geparkte Auto eine Frostnacht hinter sich hat. Ausreichend bequem geht es auf den Fondsitzen zu, solange es ein lang geratener Fahrer oder Beifahrer mit seiner beanspruchten Beinfreiheit nicht übertreibt. Im Gepäckraum, der sich wie allgemein üblich durch Umlegen der Rücksitzlehnen (asymmetrisch) vergrößern lässt, gibt es neben Verzurrösen ein Spannnetz, das mitgeführte kleinere Dinge fixiert. Ganz Opel ist der Fahrradheckträger Flex-Fix (Aufpreis), der sich bei Bedarf wie eine Schublade aus dem Stoßfänger herausziehen lässt. Zwei Fahrräder (die zusammen maximal 40 kg wiegen dürfen) sind dort schnell und sicher untergebracht.

SUV-typischer Fahrkomfort

Der Fahrkomfort des Antara entspricht der Erwartung, dass ein robustes SUV mit einer straff ausgelegten Federung und Dämpfung daherkommt. Das fällt bei einem vollbesetzten Auto weniger auf, wird aber auch sonst nicht zwingend als Nachteil empfunden. Man sitzt schließlich in einem SUV und nicht in einer Limousine, die Ähnlichkeit mit einer Sänfte haben will.

Im 6. Gang wird gespart

Motorisch hat der Testwagen sehr angenehm überrascht. Selbst in der schwächeren 163-PS-Version verhalf der Turbodiesel 2.2 CDTI dem Antara zusammen mit dem Sechsgang-Handschaltgetriebe zu erstaunlich dynamischer Fortbewegung, wenn vorzugsweise vierter und fünfter Gang gewählt werden. Der 6.Gang erweist sich als ausgesprochener Spargang, der im Grunde nur außerorts zum Zuge kommt. Die beste Zugkraft (350 Newtonmeter) entwickelt der Selbstzünder ab 2.000 U/min. Mit dieser bescheidenen Motordrehzahl nähert sich der Antara im großen Gang schon Tempo 100. Motor- und Windgeräusche halten sich auch bei höheren Geschwindigkeiten auffallend zurück. Ganz offensichtlich kommen gezielte Maßnahmen zur Beruhigung des Innenraums zum Tragen. Der Kraftstoffverbrauch pendelte sich während der Testzeit bei anhaltend klirrender Kälte Anfang Februar etwas über acht Liter Diesel pro 100 Kilometer ein. Bei zügig befahrenen Bundesstraßen unter Berücksichtigung von Blitzergefahren zeigte der vom Bordcomputer errechnete Durchschnittsverbrauch auch schon mal eine Sechs vor dem Komma. Im Sommer wird das mit Sicherheit öfter der Fall sein. (Auto-Reporter.NET/Wolfram Riedel)


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