Peugeot 308 (2014)

Peugeot 308 im Test
Kompakter Franzose bietet viel Komfort und geringen Verbrauch

Auto-xxl — Fahrbericht vom 02.06.2014
Das Kompaktwagen-Segment ist ebenso beliebt wie wettbewerbsintensiv - insbesondere in Deutschland. Jeder vierte Autokäufer entscheidet sich für diese Klasse.


Auch wenn VW mit dem Dauerbrenner Golf mit einem Marktanteil von über 30 Prozent alle Wettbewerber dominiert - wer als Großserien-Hersteller mitmischen will, muss sich in dieser Klasse vom verbleibendem Kuchen ein möglichst großes Stück erobern.

Diese Aufgabe hat bei Peugeot die im vergangenen Herbst auf den Markt gekommene neue Generation des 308. Und dies dringend - denn trotz ordentlicher Verkäufe des neuen 208 befindet sich Peugeot bei uns trotz in diesem Jahr endlich wieder steigender Verkäufe in einer schwierigen Situation. Da tat es den Franzosen gut, dass der 308 in Europa zum „Auto des Jahres" gewählt und so noch mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt wurde.

Längerer Radstand bringt mehr Platz
Mit einer Länge von 4,25 Metern ist der 308 die kompakteste Limousine ihres Segments. Auch der Karosserieüberhang fällt vorn wie hinten überraschend kurz aus, was ihm eine dynamische Optik verleiht, ohne die Platzverhältnisse im Innenraum einzuschränken. Dank des auf 2,52 Meter vergrößerten Radstands profitieren Insassen im Innenraum von mehr Bewegungsfreiheit. Das Kofferraumvolumen von 470 ln (VDA-Norm: 420 l), von dem 35 l unter dem Bodenteppich versteckt sind, stellt nach Angaben von Peugeot einen Rekordwert im Segment dar. Darüber hinaus gibt es im Innenraum zahlreiche weitere Ablagemöglichkeiten wie das zwölf Liter große Handschuhfach oder die großen Seitentaschen an den Vordertüren.

Die kompakten Proportionen und das geringere Gewicht von bis zu 140 Kilo gegenüber dem Vorgänger lassen viel Spielraum für ein klares, elegantes Design. Ausgehend von der Motorhaube zieht sich die Schulterlinie in einer dynamisch-fließenden Bewegung von der Front bis zu den Heckleuchten. Die Frontpartie dominiert der große, in Chrom gefasste Kühlergrill. Er wird in der höchsten Ausstattungslinie von serienmäßigen Full-LED-Scheinwerfern eingerahmt, die sich aus jeweils 31 einzelnen LEDs zusammensetzen und dem kompakten Neuling einen intensiven, raubkatzenhaften Blick verleihen. Sie sorgen ferner für optimale Straßenausleuchtung und exzellente Sicht, verbrauchen dabei aber 50 Prozent weniger Energie als Halogenscheinwerfer.

Neues Cockpit-Rezept
Im Innenraum wartet der Peugeot 308 mit einem innovativen Konzept auf: dem Peugeot i-Cockpit. Es orientiert sich konsequent an den Bedürfnissen des Autofahrers und sichert optimale Kontrolle. Das gegenüber Wettbewerbern deutlich kleinere Lenkrad liegt gut in der Hand und gibt eine direkte Rückmeldung. Von dem oberhalb und damit im natürlichen Blickfeld des Fahrers angebrachten Kombiinstrument lassen sich die fahrrelevanten Informationen jederzeit und ohne Ablenkung vom Verkehrsgeschehen ablesen. Ein 9,7 Zoll großer Touchscreen fasst die Bedienelemente zentral in der hohen, premiumorientierten Mittelkonsole zusammen. Mit einem Klick auf den Bildschirm steuert der Autofahrer völlig intuitiv unter anderem die Klimaautomatik, Navigation oder das Multimediasystem. Auch die Fahrerassistenzsysteme oder das per Bluetooth gekoppelte Smartphone lassen sich auf diese Weise bedienen.

Vorne ist das Platzangebot üppig, so dass selbst sehr groß gewachsene Menschen über genügend Bein- und Ellbogenfreiheit verfügen. Im Fond müssen sie allerdings auf ihren Kopf aufpassen, da die aus optischen Gründen gewählte niedrige Dachlinie Kompromisse erforderte. Unterschiede gibt es auch bei den Sitzen. Vorne gibt es gut konturierte Sitze inclusive einstellbarer Lordosenstütze, die einen guten Halt bieten. Hinten dagegen wünschte man sich eine etwas tiefere Sitzfläche und vor allem mehr Seitenhalt. Ein weiterer Verbesserungspunkt ist zweifelsohne die Rundumsicht, vor allem - bedingt durch die breiten C-Säulen - schräg nach hinten. Die optionale Rückfahrkamera ist da schon fast Pflicht.

Agiler und sparsamer Selbstzünder
Für den Vortrieb im Testwagen sorgte der Selbstzünder 1.6 l e-HDi mit 85 kW/115 PS) und einem maximalen Drehmoment von 270 Newtonmeter ab 1.750 Umdrehungen. Er zeigte sich durchzugsstark und agil, so dass er auch dank des neuen komfortablen, aber nicht zu weich abgestimmten Fahrwerks und der präzise zu schaltenden Sechsgang-Getriebes unangestrengtes, zügiges Fortkommen ermöglichte. Und das muss man beim 308 auch nicht an der Tankstelle bereuen. Gute fünf Liter auf 100 Kilometer sind zwar vom unrealistischen Normverbrauch von 3,7 l weit entfernt, doch nach flotter Fahrt ein exzellenter Wert.

Die Sicherheitsausstattung ist für diese Klasse komplett und auch bei den Komfort-Details bietet Peugeot serienmäßig eine Menge an. Optional bietet Peugeot unter anderem einen Totwinkelassistent, einen adaptiven Geschwindigkeitsregler, einen Frontkollisionswarner und eine automatische Gefahrenbremsung an. Das ist nicht wenig, aber nun auch nicht Spitze. Unterm Strich ein Auto mit wenigen Macken und zahlreichen Stärken. Ob das ausreicht, um als beste Neuerscheinung des vergangenen Jahres gewählt zu werden, muss jeder selbst entscheiden. (Auto-Reporter.NET/Hans H. Grassmann)

Daten Peugeot 308 e-HDi FAP 115
Länge x Breite x Höhe (Meter): 4,25 x 1,80 x 1,46
Motor: Vierzylinder-Diesel, 1.580 ccm
Max. Leistung: 85 kW/115 PS
Max. Drehmoment: 270Nm ab 1.750 U/min
Durchschnittsverbrauch: 3,7 l/100 km
CO2-Emission: 95 g/km
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 10,2 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 191 km/h
Kofferraum: 470 l
Versicherung: HP: 19 / TK: 20 / VK: 20
Basispreis (ar): 20.750 Euro
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