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Suzuki Kizashi 4x4
Mittelklässler mit Allradantrieb

Auto-xxl — 10.01.2011
Den Suzuki Kizashi gibt es noch nicht lange auf dem Markt, jetzt bekommt man ihn auch mit Allradantrieb. Dies bringt natürlich vor allem im Winter Vorteile, wenn die Fahrbahn durch Schnee und Eis mal wieder sehr rutschig ist.


Damit kostet die im vergangenen Herbst eingeführte viertürige Stufenheck-Limousine mit 131 kW/178 PS starkem 2,4-l-Vierzylinder-Motor nun 29 900 Euro - 3 000 Euro mehr als mit Frontantrieb. Außer vier ständig angetriebenen Rädern hat sie dann eine CVT-Automatik mit Schaltwippen am Lenkrad und eine Berganfahrhilfe.

Der Allradantrieb arbeitet mit elektromagnetisch gesteuerter Lamellenkupplung, die die Kraft unter normalen Umständen auf die Vorder- und bei geringstem Ansatz von Schlupf auch an die Hinterräder abgibt. Im Extremfall fließen bis zu 50 Prozent zur Hinterachse. Per Knopfdruck kann der Allradmodus auch völlig deaktiviert werden. Das ist zum Beispiel von Vorteil, wenn das Auto mal mit angehobener Vorderachse abgeschleppt werden sollte. Mit Vierradantrieb hat man das Gefühl satter Straßenlage. Selbst durch enge schnelle Kurven geht es ohne Über- oder Untersteuern. Als Fronttriebler hingegen muss man beim plötzlichen Gaswegnehmen mit leichtem Heckschwenk rechnen. Dank Allradantrieb kann am Skilift auch mal weiter abseits geparkt werden. Untersetzungsgetriebe oder Differenzialsperren gibt es aber nicht.

Der 131 kW/178 PS starke Vierzylinder stammt aus dem Suzuki Vitara. Der 2,4-l-Saugmotor gilt im Zeitalter kleiner Hubräume, Turboaufladung und Direkteinspritzung nicht gerade als Trendsetter. Wie ein genormter Durchschnittverbrauch von 8,3 Litern Super je 100 Kilometer andeuten, ist nicht mit Sparsamkeitsrekorden zu rechnen. Bei Fahrten in bergiger Landschaft schnellt der Verbrauch auf 9,5 l Super. Das maximale Drehmoment von 230 Nm fällt erst bei 4 000 Umdrehungen an. Darum wirkt die Maschine untenherum etwas lustlos. Das CVT-Getriebe macht sie nicht temperamentvoller. Eher im Gegenteil: Laut Werksangabe sind 100 km/h in 8,8 Sekunden und 205 km/h Spitze möglich. Als 100 Kilogramm leichterer Fronttriebler ist der Kizashi eine Sekunde früher auf 100 und 10 km/h schneller. Die niedrigere Höchstgeschwindigkeit geht klar auf das Konto der stufenlosen Automatik, die man entweder sich selbst überlassen oder über die Schaltwippen am Lenkrad beeinflussen kann. Dort können sechs simulierte Gangstufen angewählt werden.

Die als Motorradhersteller bekannte Marke Suzuki war auf dem Vierradsektor bisher ausschließlich mit Klein- und Geländewagen vertreten. Nun wagte sie sich in die Mittelklasse. Mit 4,65 Meter ist der Kizashi gerade mal eine Handbreit kürzer als ein VW Passat. Der Japaner punktet vor allem mit üppiger Ausstattung. So gehören nicht nur der Schleuderschutz ESP, sieben Airbags und Nebelscheinwerfer zum Serienumfang. Auch für Leichtmetallräder, Xenonlicht, Einparkhilfe vorn und hinten, elektrisches Glasschiebedach und schlüssellosen Zugang mit Startknopf muss nichts extra bezahlt werden. Zweizonen-Klimaautomatik, Regen- und Lichtsensor sowie ein CD-Radio mit USB-Anschluss und Freisprecheinrichtung sind ebenfalls an Bord. Selbst Ledersitze fehlen nicht. Für Fahrer und Beifahrer sind sie elektrisch verstell- und beheizbar. Auch das höhen- und weitenverstellbare Lenkrad, der Schalthebel und die Innenverkleidungen der Türen sind mit Leder bezogen. Einziges ab Werk bestellbares Extra ist Metallic-Lack für 490 Euro. Ein integriertes Navigationssystem lässt sich über den Zubehörhandel nachrüsten. Es kostet zwischen 1 200 und 1 600 Euro und kann auch über die Lenkradtasten bedient werden.

Bis man auf dem zehnfach verstellbaren Fahrersitz die richtige Position gefunden hat, dauert es ein wenig. Aber dann ist Wohlfühlen angesagt. Die sensibel ansprechende, nicht zu leichtgängige Lenkung und das straffe Fahrwerk lassen schnell Vertrauen aufkommen. Die geringen Windgeräusche sind Indizien für hohe Passgenauigkeit von Hauben und Türen. Aber der Motor klingt etwas rau. Platz gibt es reichlich. Auch im Fond ist der Knie- und Kopfraum nicht zu knapp. Hinter der Mittelarmlehne befindet sich eine Durchladeöffnung für Skier. Der Kofferraum ist mit 461 l so groß wie beim BMW 3er. Die Rücksitzlehnen können geteilt umgeklappt werden. Wie der Fronttriebler kann der Allradler maximal 1 700 Kilogramm Anhängelast schleppen. Lediglich seine erlaubte Zuladung ist kleiner - nur 425 statt 505 Kilogramm. Holger Glanz/mid

Pluspunkte: Umfangreiche Ausstattung, gute Wintereigenschaften
Minuspunkte: Kein weiterer Motor zur Auswahl, kein Start-Stopp-System

Technische Daten:
Viertürige Allrad-Limousine mit fünf Plätzen, Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,65 Meter/1,82 Meter/1,47 Meter/2,70 Meter;
Motor: 2,4-l-Vierzylinder-Benziner mit 131 kW/178 PS, max. Drehmoment: 230 Nm bei 4 000 U/min, 0-100 km/h: 8,8 s, Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h, Norm-Verbrauch: 8,3 l/100 km Super, CO2-Ausstoß: 191 g/km, Preis: ab 29 900 Euro.
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