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Vorstellung Suzuki Alto 1.0 Comfort
Sparsamer Stadtflitzer mit frischer Ausstrahlung

Auto-xxl — 11.03.2009
Eher sang- und klanglos ist nach vier Modellgenerationen der Suzuki Alto im Jahr 2006 vom deutschen Markt verschwunden. Als Antwort auf die CO2-Debatte und das ständig wachsende A-Segment der so genannten Minicars schickt der zwölftgrößte Automobilhersteller der Welt nun nach der Pause die fünfte Generation seines seit 30 Jahren fast neun Millionen Mal verkauften Erfolgsmodells im April auf den Markt. Die zwei wichtigsten Argumente sind zunächst ein Preis von unter 10 000 Euro und vor allem ein Durchschnittsverbrauch von 4,4 Litern pro 100 Kilometer. Damit weist der der in Indien gefertigte Alto einen CO2-Wert von 103 Gramm pro Kilometer aus.


Neben der aerodynamisch geformten Karosserie mit einem cW-Wert von 0,30 leistet vor allem die Gewichtsoptimierung ihren Teil zum relativ niedrigen Normverbrauch. 855 Kilogramm Ausgangsgewicht bringt der neue Suzuki nicht zuletzt dank leichter hochfester Stahle mit. Als Sinnbild für die Marschrichtung bei der Fahrzeugentwicklung können die hinteren Seitenfenster gelten. Sie sind bei dem fünftürigen Fahrzeug lediglich ausstellbar. Begründung der Entwickler: Sie sind leichter und aerodynamisch günstiger als klassische Kurbelfenster. Und Hand aufs Herz: Wer braucht hinten voll versenkbare Seitenscheiben wirklich?

Das Design des Alto hebt sich wohltuend von seinen doch eher kantig gezeichneten Vorgängern ab. Ein größer Kühlergrill und weit nach hinten reichende tropfenförmige Frontscheinwerfer dominieren die rundliche Vorderpartie. Die Seitenpartie wird bestimmt durch den bogenförmig nach oben verlaufenden Rahmen des hinteren Seitenfensters, der dem Suzuki eine schwungvolle Silhouette verleiht. Das kantige Heck wiederum strahlt eine gewisse sportliche Dynamik aus. Nachteil: Die Heckklappe fällt recht klein aus und hinterlässt eine hohe Ladekante.

Das Interieur wirkt ebenfalls frisch, ohne aufregend zu sein, und strahlt auf jeden Fall mehr Wertigkeit aus als viele Mitbewerber. Zweifarbigkeit wertet das Hartplastik optisch etwas auf. Zwei Cupholder und ebenso viele Ablagen bestimmen die Mittelkonsole, die die erfreulich weit oben angebrachten Lüftungsschalter und das Radio aufnehmen. Statt eines Handschuhfachs gibt es eine offene Ablage, die problemlos den Straßenatlas, jede Menge Zeitschriften oder sogar bis fünf handelsübliche Halbliter-Flaschen aufnimmt. Dafür fallen die Fächer in den vorderen Türinnenseiten umso schmaler aus, während die maximal zwei Fondpassagiere - der Alto ist ein Viersitzer - dort ihre Getränkehalter finden. Die Vordersitze haben integrierte Kopfstützen. Damit möchte Suzuki dem Alto eine etwas sportlichere Note geben und vor allem jüngere Erstkäufer zwischen 18 und 30 Jahre ansprechen. Doch Suzuki Deutschland sieht auch die Generation 40 plus als Kundschaft für den Alto, der insbesondere Frauen als Zweitwagennutzerinnen ansprechen soll, die sich zwar auch ein teureres Auto leisten könnten, aber nicht wollen.

Während vorne ausreichend Platz herrscht, geht es hinten naturgemäß etwas knapper zu. Knie- und Kopffreiheit sind begrenzt. Der Kofferraum fällt mit durch die Fahrzeuglänge bedingten 129 l ebenfalls knapp aus. Zwei Getränkekisten passen aber hinein. Dabei stört dann aber nicht nur die hohe Ladekante, sondern auch die Abdeckung, die nicht mit der Heckklappe aufschwingt, sondern separat hochgeklappt werden muss. Dann schränkt sie allerdings den Zugang stark ein. Ohne Herausnehmen der Hutablage gehen Koffer oder Kisten nicht in den Laderaum.

In den beiden Ausstattungen Basic und Club ist die Rückenlehne der Sitzbank nur im Ganzen umklappbar. Erst die Topausstattung Comfort für 10 990 Euro verfügt über im Verhältnis 50:50 umklappbarer Rückenlehne. Dazu gibt es Leichtmetallfelgen, Nebelscheinwerfer, ein MP3-fähiges CD-Radio mit sechs Lautsprechern und höhenverstellbaren Fahrersitz sowie einen modisch separat auf dem Armaturenbrett sitzenden Drehzahlmesser.

Mit ihm wird auch deutlich, welche Leistungscharakteristik der neu konstruierte 1-Liter-Dreizylindermotor hat. Unterhalb von 3000 Umdrehungen tut sich nur wenig. Der Alto fordert viel Schaltarbeit, soll es einmal außerhalb der Stadt etwas flotter vorangehen. Das maximale Drehmoment von 90 Newtonmetern liegt bei 3400 U/min an und hält sich dann bis 5000 U/min auf einigermaßen stabilem Niveau. Seine Maximalleistung von 50/ kW68 PS erreicht das Aluminium-Triebwerk bei 6000 U/min. Dann ist der kleine Suzuki 155 km/h schnell. Erfreulich ist das geringe Geräuschniveau des Motors bei höheren Geschwindigkeiten.

In der Stadt gibt sich der Alto durchaus agil. Dazu trägt die Kombination von kurzem Radstand, recht straffer Fahrwerksabstimmung, leichtgängiger 5-Gang-Schaltung und gut ansprechender Lenkung bei.

Die Angebotspalette ist übersichtlich strukturiert. Die Einstiegsversion "Basic" kostet 8900 Euro und richtet sich vor allem an gewerbliche Kunden aus dem Pflege- oder Kurierbereich. Neben Fahrer- und Beifahrerairbags sind noch zwei Seitenairbags an Bord, aber kein ESP. Das bietet die 1000 Euro teurere Club-Ausstattung (einschließlich Traktionskontrolle). Der Kunde bekommt außerdem zusätzlich Vorhangairbags vorne und hinten sowie eine Klimaanlage. Damit sieht sich Suzuki als Preis-Leistungssieger im Segment. Für nochmals 1000 Euro mehr kommen dann die bereits erwähnten Features wie CD-Radio, geteilt klappbare Rücksitzlehnen und Drehzahlmesser in der Comfort-Ausstattung hinzu. Die Zusatzoptionen sind ebenfalls überschaubar: 350 Euro extra kostet die Metalliclackierung und 1300 Euro eine Vierstufen-Automatik für Alto Club und Comfort.. Das war´s. Später sollen farblich abgesetzte Applikationen für den Innenraum und kleine Karosseriekits als Zubehör dem Hang nach Individualisierung Rechnung tragen. Nicht so ganz zu den versprochenen niedrigen Unterhaltskosten wollen die Wartungsintervalle von nicht mehr ganz zeitgemäßen 15 000 Kilometern passen.

Suzuki Deutschland geht von zehn Prozent Basic- und 45 Prozent Club-Kunden sowie 40 Prozent Comfort-Käufern aus. Dieses Jahr sind 5000 Einheiten angepeilt, nicht zuletzt auch durch die Umweltprämie. Markteinführung des Alto ist im April. (ar/jri)

Daten: Suzuki Alto 1.0 Comfort

Länge x Breite x Höhe: 3,50 m x 1,63 m x 1,487 m
Motor (Bauart, Hubraum): Dreizylinder-Benziner, 996 ccm
Max. Leistung: 50 kW/68 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 250 Nm bei 1900 U/min
Verbrauch NEFZ im Mittel: 4,4 l
CO2-Emission: 103 g/km
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 14 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 155 km/h
Leergewicht/Zuladung: 885 kg/365 kg
Kofferraum: 129 - 774 l
Anhängelast: 200 kg
Wendekreis: 9,0 m
Basispreis: 10 990 Euro

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