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Weltpremiere
Audi A3 Sportback TCNG fährt mit e-Gas

Auto-xxl — 27.09.2012
Wieder eine Weltpremiere bei Audi: Der neue A3 Sportback TCNG, der im Februar 2013 auf den Markt kommt, verdankt seine Existenz dem Nachdenken, wie sich per Windkraft gewonnener Strom speichern lässt. Dass das Problem noch nicht gelöst ist, macht der zeitweilige Stillstand vieler Windkraftanlagen im Lande deutlich.


Audi demonstriert mit seinem e-Gas-Projekt, wie sich per Windenergie erzeugter Strom umwandeln und dann speichern lässt.

Der Wind machts

Zunächst spaltet eine mit "Windstrom" betriebe Elektrolyseanlage Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff. Wenn der so gewonnene Wasserstoff in einer Methanisierungsanlage mit Kohlendioxid (etwa aus einer Biogasanlage) reagiert, entsteht Methan, künstliches Erdgas, das Audi "e-Gas" taufte. Gespeichert wird es praktischerweise im öffentlichen Gasnetz, weil es chemisch mit dem Erdgas, also fossilem Methan, weitgehend identisch ist. Versorgt werden damit Haushalte und Industrie. Und, Triebkraft für den Audi-Vorstoß, auch Erdgasfahrzeuge können damit betankt werden. Der energiereiche Kraftstoff eignet sich hervorragend für Verbrennungsmotoren. Dass Audi das verfolgte e-Gas-Projekt, in das eigene Windkraftanlagen und eine Produktionsanlage im emsländischen Werlte einbezogen sind, schließlich mit einem Auto krönen würde, das mit e-Gas fährt, war zu erwarten. Jetzt ist es da und feiert in Gestalt des Audi A3 Sportback TCNG seine Weltpremiere. Auf A4-Basis soll 2015 ein weiteres TCNG-Modell folgen.

Speicherproblem gelöst

Audi unterstreicht die Bedeutung von e-Gas: "Das Potenzial der Strom-Gas-Kopplung, Wind- oder auch Solarenergie in großen Mengen zu speichern, kann dem Ausbau erneuerbarer Energien starke Impulse verleihen. Das Audi-e-Gas-Projekt lässt sich leicht auf alle Länder übertragen, in denen Erdgasnetze existieren." Der Audi A3 Sportback TCNG (Turbo Compressed Natural Gas) steht gleichzeitig für den neuesten Stand der Gas-Antriebstechnologie. Die beiden quasi in der Reserveradmulde platzierten Druckflaschen für je acht Kilogramm Gas bestehen aus einem Verbund von kohlenstofffaser- und glasfaserverstärktem Kunststoff (CFK/GFK). Sie lösen die sonst üblichen schweren Stahlflaschen ab und sparen so zusammen etwa 54 Kilo Gewicht ein. Ein elektronischer Gasdruckregler verringert den Druck von 200 bar in den Flaschen in zwei Stufen auf etwa fünf bis neun bar, mit dem das Gas - je nach Anforderung von Leistung und Drehmoment - den Einlassventilen zugeführt wird. Fällt der Druck in den Gastanks unter zehn bar ab, sorgt das Motormanagement automatisch für den Übergang zu Benzinbetrieb. Die Reichweite bei Gasbetrieb beträgt über 400 Kilometer. Der 50-l-Benzintank lässt noch einmal 780 Kilometer weit kommen.

e-Gas-A3 bis 190 km/h schnell

Der Motor, ein 1.4 TFSI leistet 81 kW/110 PS, bringt es auf maximal 200 Newtonmeter Drehmoment und lässt das kompakte Auto eine Höchstgeschwindigkeit von gut 190 km/h erreichen. Den Gasverbrauch gibt Audi mit 3,6 Kilogramm pro 100 Kilometer und den CO2-Ausstoß mit weniger als 100 Gramm pro Kilometer an. Extrem niedrige Kraftstoffkosten und deutschlandweit rund 900 Erdgastankstellen sind überzeugende Argumente für den Erwerb eines Audi A3 TCNG.

Übrigens: Die Kunden werden die Gasmengen, die sie an öffentlichen Gastankstellen tanken, voraussichtlich mit einer speziellen Tankkarte über ein Bilanzkreisverfahren abrechnen können. Berücksichtigung soll schließlich die über Windenergie gewonnene e-Gasmenge finden, die ins Erdgasnetz eingespeist wird. (ar)