News

BMW Z4 Roadster
Mehr Komfort für die Fahrmaschine

Auto-xxl — 20.03.2009
Den Spagat zwischen purem Roadster-Fahrspaß und Alltagskomfort wagt der neue BMW Z4. Mit Erfolg. Erstmals trägt der Zweisitzer statt einer Stoffmütze ein ganzjahrestaugliches Metalldach, der Platz für die Passagiere ist gewachsen, der Innenraum hochwertiger.


Bei den klassischen Roadster-Proportionen, dem agilen Fahrverhalten und der niedrigen Sitzposition mit hohem Fahrtwindanteil des eher spartanischen Vorgängers ist es aber geblieben. So gerüstet will die neue Generation für ein größeres Publikum interessant werden. Dazu gehören auch die ehemaligen Käufer des Z4 Coupés, das aufgrund des Metalldachs beim Roadster keinen Nachfolger bekommen soll. Der neue Z4 Roadster steht ab Mai mit drei unterschiedlichen Sechszylindermotoren zu Preisen ab 35 900 Euro beim Händler.

Trotz der von Puristen oft verschmähten Aluminium-Haube trägt das Z4-Design typische Roadster-Züge mit extralanger Motorhaube, langem Radstand, kleinem Stummelheck und kurzen Überhängen. Das Dach ist wie eine Kuppel geformt, die leicht ansteigt und direkt hinter den beiden Sitzplätzen wieder abfällt. Durch die Wölbung steigt die Kopffreiheit, so dass auch Großgewachsene bequem Platz finden. Das zweiteilige Dach verschwindet binnen 20 Sekunden vollautomatisch im Kofferraum, wodurch der Stauraum von 310 l auf 180 l schrumpft. Dann passt zumindest noch ein kleiner Koffer oder ein Picknick-Korb für den Trip ins Grüne hinein. Zum Transport von Skiern gibt es erstmals eine Durchladevorrichtung, die für Gegenstände mit einer Länge von bis zu 1,70 Metern genutzt werden kann.

Anders als beim Vorgänger stehen beim neuen Z4 zunächst nur Sechszylinder-Motoren zur Wahl. Den Einstieg bildet ein 2,5-l-Benziner mit 150 kW/204 PS, der den Hecktriebler in 6,6 Sekunden von null auf Tempo 100 beschleunigt. Noch einmal 0,8 Sekunden schneller kann das die 190 kW/258 PS starken 3,0-l-Version. Vorläufiges Topmodell ist der Twinturbo-Direkteinspritzer mit 225 kW/306 PS, der optional an ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt werden kann. Gegenüber der serienmäßigen Sechsgang-Handschaltung soll damit der Standardsprint statt 5,2 Sekunden nur noch 5,1 Sekunden dauern. Wenn der Fahrer nicht selbst über die für kleine Hände ungünstig gelegenen Paddels am Lenkrad schalten will, kann er per Knopfdruck vorgeben, wie sportlich die Gänge gewechselt werden sollen. In Kombination mit dem optionalen M-Sportfahrwerk stehen drei Modi zur Wahl, die neben Schaltung, Ansprechverhalten des Gaspedals und der Rigidität des ESP auch Lenkung und Fahrwerk regeln. So bietet der Z4 auf Langstrecken wesentlich mehr Komfort als bisher. Und auf kurvigen Bergtouren kann der Fahrer mittels der Einstellung "Sport+" sogar noch sportlicher unterwegs sein als im ohnehin schon straffen Vorgänger. Neben den leistungsstarken Motoren und dem flunderartigen Auftritt ist es die tiefe Sitzposition nahe der Fahrbahn und der Hinterachse, die wahres Roadster-Feeling aufkommen lässt und die Kurvenjagd zum Vergnügen macht. Der tiefe Schwerpunkt und der lange Radstand sorgen für Bodenhaftung in jeder Kurvenlage. Damit bei der Ausfahrt alle Sinne auf ihre Kosten kommen, sorgen die sechs Zylinder unter der langen Fronthaube für die angemessene akustische Untermalung und stimmen bei jedem Tritt auf das Gaspedal ihr tiefes Lied an. Dazu weht der Wind über die recht kurze Frontscheibe durch die Frisuren der Passagiere - im Gegensatz zu vielen anderen Blechdach-Cabrios, wo die Insassen unter einer weit nach hinten gezogenen Scheibe etwas steril Platz nehmen müssen.

Weniger Roadster-like als das Äußere ist der komfortable Innenraum. Dank gewachsenen Außenmaßen und längerem Radstand können beide Insassen bequem sitzen und auch mal die Beine ausstrecken. Ablagen stehen zahlreicher als bisher in Türen und Handschuhfach bereit. Neu ist unter anderem die durchgängige Ablage hinter den beiden Sitzen, wo Handtasche, Jacken und CDs verräumt werden können. Außerdem ist für den Z4 erstmals das Bediensystem iDrive zu haben, dessen dreh- und drückbarer Bedienknopf für Radio, Navi und Klimaanlage in der Mittelkonsole angebracht ist.

Der neue Z4 will es allen recht machen. Das wird bei einigen Roadster-Fans zunächst für Skepsis sorgen. Doch wenn sie erst einmal die Annehmlichkeiten des komfortablen Bajuwaren entdeckt haben, dürften die Zweifel ausgeräumt sein. Und diejenigen, die sich aufgrund fehlender Stoffmütze vom Z4 verabschieden, werden durch neue Freunde des Komfort-Roadsters wett gemacht. So dürfte der Bayer auch bei den Absatzzahlen den Abstand zu seinem Hauptwettbewerber, dem Mercedes-Benz SLK, verringern. Sabine Stahl/mid

Bewertung:
Plus: Agiles Fahrverhalten, zahlreiche Ablagen, Ganzjahrestauglichkeit
Minus: nur Sechszylinder-Motoren, hoher Preis

Technische Daten BMW Z4
Zweisitziger Roadster, Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,24 Meter/1,79 Meter/1,29 Meter/2,50 Meter, Kofferraumvolumen: 310 bei geschlossenem Dach und 180 bei geöffnetem Dach.
Motoren: 2,5-l-Reihensechszylinder-Benzinmotor mit 150 kW/204 PS, max. Drehmoment: 250 Nm bei 2 950 U/min, 0-100 km/h: 6,6 s, Höchstgeschwindigkeit: 242 km/h, Verbrauch: 8,5 l/100 km, CO2-Ausstoß: 199 g/km, Schadstoffnorm: Euro 5; Preis ab 35 900 Euro.
3,0-l-Reihensechszylinder-Benzinmotor mit 190 kW/258 PS, 310 Nm bei 2 750 U/min, 5,8 s, 250 km/h (abgeregelt), 8,5 l/100 km, 199 g/km, EU 5; Preis ab 42 900 Euro.
3,0-l-Reihensechszylinder-Benzinmotor mit 225 kW/306 PS, 400 Nm bei 1 300 bis 5 000 U/min, 5,2 s, 250 km/h (abgeregelt), 9,4 l/100 km, 219 g/km, EU 5;
Preis ab 47 450 Euro.

Video BMW Z4 Roadster
Das könnte für Sie auch interessant sein