Audi RS6 Avant

Fahrbericht Audi RS6 Avant
Sportliches Einkaufsgefährt

Auto-xxl — Fahrbericht vom 05.12.2012
Mit dem Audi RS6 Avant bekommt man gleich zwei Talente kombiniert zu einem tollen Fahrzeugmodell. Bereits die dritte Generation des Supersportwagens, der auch mal gerne einen Lastentransport übernimmt, kommt 2013 zu den Händlern.


Diese hat einen Motor mit 412 kW/560 PS und auf Wunsch bis 305 Kilometer pro Stunde schnell.

Der Audi RS6 Avant hat sich in seiner zehnjährigen Geschichte Kultstatus erarbeitet. Die Mischung aus einem praktischen Kombi der Mittelklasse und dem stärksten Motor, den das Haus zu bieten hat, generierte bislang zwei Generationen außergewöhnlicher Autos. Nun steht Nummer Drei für den Verkaufsstart 2013 bereit. Der neue RS6 ist im Vergleich zu seinem Vorgänger 100 Kilo leichter und legt bei den Fahrleistungen noch einmal ein Schippchen zu. Den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 schafft der neue Lust-Laster in 3,9 Sekunden. Mit dem optionalen "Dynamikpaket plus" sind 305 Kilometer pro Stunde Höchstgeschwindigkeit drin.

Unter der Haube vollzieht sich im Vergleich zum Vorgänger ein geradezu dramatischer Paradigmenwechsel. Beim RS6 von 2008 bis 2010 ab 110 650 Euro Grundpreis angebotenen, sorgte bislang im letzten RS6 Avant jener V10 mit fünf Liter Hubraum für Vortrieb, der auch im R8 zum Einsatz kommt und technisch eng verwandt dem Lamborghini Gallardo unverändert das Leistungsangebot eines Supersportwagens garantiert. Mit Biturbo-Aufladung entwickelte der Benzindirekteinspritzer im RS6 426 kW/580 PS. Künftig sorgt ein ebenfalls doppelt aufgeladener V8 mit nur noch vier Liter Hubraum für den Vortrieb. Das Leichtmetall-Triebwerk feierte bereits 2011 im aktuellen Audi S8 seinen Einstand und geht bei Bentley dem neuen Einstiegmodell des Continental GT zur Hand.

Für den RS8 mobilisiert der Vierliter 412 kW/560 PS zwischen 5 700 U/min und 6 700 U/min. Zwischen 1 750 U/min und 5 000 U/min steht das maximale Drehmoment von 700 Newtonmetern bereit. Angesichts von 100 Kilo Gewichtsverlust lässt sich die um 20 PS gesunkene Leistung verschmerzen. Zumal Audi auch beim Verbrauch einen Quantensprung verspricht. Der Vierliter-Motor verbraucht 40 Prozent weniger als sein Vorgänger. Den Normverbrauch gibt Audi mit 9,8 Liter auf 100 Kilometer an. Das hohe Einsparpotential resultiert unter anderem aus der Zylinderabschaltung, die bei Teillast vier der acht Zylinder abschaltet.

Für die Kraftverteilung auf die vier angetriebenen Räder sorgt eine Tiptronic mit acht Fahrstufen, die den Wechsel der Gänge via Wippen am Volant ermöglicht. Zwei Schaltprogramme stehen außerdem zur Auswahl. Hinter den serienmäßigen Schmiederädern mit 20 Zoll Durchmesser kauern sich innenbelüftete Scheiben, die an der Vorderachse 390 Millimeter Durchmesser aufweisen. Keramik-Bremsen bietet Audi gegen Aufpreis an.

RS-Sportsitze mit ausgeprägten Seitenwangen prägen den Innenraum. Neben Pedalen und Bedientasten aus Leichtmetall sind die Dekoreinlagen serienmäßig in Carbon gehalten. Im Fond stehen zwei sportlich ausgeformte Einzelsitze zur Verfügung und ein Gepäckraumvolumen, das maximal 1 680 Liter umfasst. Damit sich der stramme, von Audi noch nicht auf Euro und Cent verifizierte sechsstellige Grundpreis rechtfertigen lässt, umfasst die Serienausstattung unter anderem Xenon-plus-Scheinwerfer, LED-Heckleuchten, Reifendruck-Kontrollsystem, Einparkhilfe, Tempomat, Navi, Klimaautomatik und ein Soundsystem mit zehn Lautsprechern.

Die RS-Geschichte bei Audi begann 1994 mit dem RS2. Auf Basis des Audi A4 entstand in Zusammenarbeit mit Porsche ein echter Hochleistungssportwagen und der bis dahin schnellste Serien-Audi aller Zeiten. Für Vortrieb sorgte ein Fünfzylinder-Reihenmotor mit 2,2 Liter Hubraum, der dank Turbo 232 kW/315 PS mobilisierte. Obwohl die Auflage mit 2 200 Einheiten vorsichtig kalkuliert war, entstanden vom damals 98 800 D-Mark teuren Renn-Kombi 2 891 Exemplare. Seitdem krönt Audi die jeweiligen Top-Modelle seiner Mittelklasse-Baureihen mit dem prestigeträchtigen Kürzel "RS", beim Audi A6 erstmals 2002. Mit einem aufgeladenen 4,2-Liter-V8 standen 332 kW/450 PS zur Verfügung, beim limitierten RS6 plus sogar 353 kW/480 PS. Die 8 081 Exemplare des ersten Audi RS6 unterstreichen das Erfolgsrezept des Konzepts.

Das könnte für Sie auch interessant sein