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Mitsubishi Lancer
Aufgeblühte Mittelklasse

Auto-xxl — 05.11.2007
Mit der neuen Lancer Sportlimousine will Mitsubishi das bisherige biedere Image des Mittelklassemodells durchbrechen und zu neuen Verkaufserfolgen fahren. Die viertürige Stufenhecklimousine ist zunächst ausschließlich mit einem von VW gelieferten 103 kW/140 PS starken 2,0-l-Dieselmotor zu Preisen ab 21 490 Euro erhältlich.




Im Februar 2008 folgt ein 1,8-l-Benziner mit 106 kW/144 PS Leistung aus der Kooperation mit Daimler und Hyundai. Erst ab Mai 2008 wird der 217 kW/295 PS starke, spoilerbewehrte Lancer Evo X den Rallye-Geist von der Piste auf die Straße transferieren. Schon auf dem Genfer Salon feiert aber die fünftürige Fließheckversion Lancer Sportback Premiere.

Fast 35 Jahre lang stand der Lancer für weltweit erfolgreiche, aber betont klassisch geformte kompakte Mittelklassemodelle. Zuletzt führte die Absatzkurve jedoch deutlich nach unten. Jetzt blickt der Lancer als dynamisch gezeichnete Limousine mit markanter Front, angriffslustig wirkenden Scheinerfern, muskulösen Flanken und ansteigender Gürtellinie auf die bunt sortierten Wettbewerber. Dabei zeigt der neue Mitsubishi Größe, innen wie außen. Mit 4,57 Meter Länge misst er sogar fast so viel wie ausgewachsene Mittelklässler vom Format des Toyota Avensis. Im Innenraum ermöglichen 2,64 Meter Radstand viel Bewegungsfreiheit auf Vorder- und Rücksitzen. Nur durchschnittlich groß ist dagegen der Kofferraum, der im Normalzustand 380 l bis 400 l Gepäck schluckt. Deutlich hochwertiger als bisher wirken die Interieurmaterialien, die fast das Niveau der Wettbewerber aus Wolfsburg und Köln erreichen.

Außerdem kann der Neue mit dem Diesel-Triebwerk aus dem VW-Regal punkten. Die 103 kW/140 PS des besonders im Kaltlauf deutlich vernehmbar arbeitenden Pumpe-Düse-Selbstzünders machen aus dem Lancer eine flotte Reiselimousine mit einem bulligem Drehmoment von 310 Nm bei 1 750 U/min und guten Fahrleistungen. Den Sprint von null auf 100 km/h absolviert er in 9,6 Sekunden, der Verbrauch beträgt ordentliche 6,1 l. Gut abgestimmt ist das Sechsgang-Schaltgetriebe. Dazu kommt eine komfortable Fahrwerksabstimmung. Der Lancer bietet ausreichenden Langstreckenkomfort, ohne dabei das agile Handling zu vernachlässigen. So bereitet die Tour auf kurvige Landstraßen ebensowenig Probleme wie die Fahrt auf holprigem Kopfsteinpflaster. Die Lenkung passt dazu, könnte aber noch etwas direkter ausgelegt sein. Deutlich erweitert wurde die Sicherheitsausstattung. Sie umfasst jetzt auch sieben Airbags, elektronische Stabilitäts- und Traktionskontrolle und optionales Kurvenlicht.

Mitsubishi ist auf Expansionskurs. Nachdem der Geländewagen Outlander die Trendwende markierte, soll der Lancer jetzt zum Höhenflug in den Verkaufszahlen starten. So wollen die Japaner im kommenden Jahr 8 000 Einheiten in Deutschland absetzen, 2009 sogar 10 000 Einheiten, davon allerdings zwei Drittel als fünftürigen Sportback; ambitionierte Ziele, die aber erreichbar erscheinen. Denn der Lancer punktet mit hohem Nutzwert, kombiniert Raumangebot und Komfort der klassischen Limousine mit dezenter Sportlichkeit. Tugenden, die nicht nur sportive Familienväter schätzen. Dynamik-Enthusiasten können auf den Rallye-Überflieger Lancer Evo X ausweichen. Wolfram Nickel/mid

Technische Daten Mitsubishi Lancer:
Viertürige Stufenhecklimousine der Mittelklasse; 2,0-l-Dieselmotor, 103 kW/140 PS, Höchstgeschwindigkeit 207 km/h, max. Drehmoment 310 Nm/1 750 U/min, 0 auf 100 km/h 9,6 Sek., Verbrauch 6,1 l; 160 g CO2/km, Preis ab 21 490 Euro.
1,8-l-Ottomotor, 106 kW/144 PS, Verbrauch 7,7 (CVT-Automatik: 7,9) l; 183 g (CVT-Automatik: 187) CO2/km, weitere Daten noch nicht bekannt; Preis ab 19 250 Euro.
Evo X (Japan-Version): 2,0-l-Ottomotor, 206 kW/280 PS (Deutschland-Version: 217 kW/295 PS), 245 km/h, 422 Nm/3 500 U/min, 5,2 Sek., voraussichtlicher Preis in Deutschland: rund 42 000 Euro.
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