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Neuer Mercedes-Benz CL 63 AMG
Darfs auch etwas mehr sein?

Auto-xxl — 13.09.2010
AMG, seines Zeichens das Sportabzeichen von Mercedes-Benz, möchte es jetzt wissen. Bis 2012 soll der CO2-Ausstoß der gesamten AMG-Fahrzeugflotte um 30 Prozent reduziert werden.


Bis 2015 peilt die Edelschmiede weitere 20 Prozent an. "Das schaffen wir und zwar ohne Verzicht auf Leistung und Fahrspaß", versicherte Ola Källenius, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes-AMG GmbH, während der Fahrvorstellung des neuen CL 63 AMG. Dennoch darf man hier keine minimalistische Wunder erwarten: Sparen ja, aber immer Hinblick auf die Leistung. Und nicht zu vergessen, dass der Fahrer immer die Möglichkeit hat, mit seinem rechten Gasfuß über die Höhe des Sparpotenzials selbst zu entscheiden "“ meist keine leichte Aufgabe bei 500 PS und mehr.

Dass ein V8 nicht mit Verbrauchswerten eines V6 aufwarten kann, ist aus technischer Sicht verständlich. Der neue 5,5-Liter V8-Biturbo-Motor leistet 544 PS (400 kW) und wird mit dem hervorragend schaltenden AMG Speedshift MCT 7-Gang-Sportgetriebe kombiniert, zudem ist der V8-Biturbo mit einem weiter entwickelten Controlled Efficiency-Fahrprogramm samt integrierter Stopp-Start-Funktion ausgerüstet. Im Stillstand, beispielsweise an der Ampel, verstummt der ansonsten sonor klingende V8. Dies ermöglicht insbesondere im Stadtverkehr Kraftstoff einzusparen. "Mit dem neuen Antriebsstrang erreichen CL und S-Klasse einen kombinierten Verbrauch von nur noch 10,5 l pro 100 Kilometer, rund vier l weniger als beim Vorgänger und das bei noch besseren Fahrleistungen", versichert Källenius.

Auf die Frage wie wichtig den AMG-Kunden die Höhe des Verbrauchs ist, antwortet der AMG-Chef zögerlich: "Er spielt auch eine Rolle." Schon deshalb, weil die weltweit immer strengeren Emissions-Anforderungen den Absatz bremsen könnten. Vorteil für den neuen V8-Biturbo: "Der CL 63 AMG und S 63 AMG bleiben von der US-Sondersteuer für verbrauchsintensive Fahrzeuge verschont", erklärt Källenius. Schließlich sind die USA der absatzstärkste Markt für die CL-/S-Klasse AMG-Versionen.

Der neue 5,5-Liter V8-Biturbo ist ein Paradebeispiel wie gut der Fahrspaß und die Effizienz Hand in Hand arbeiten können. Im verbrauchsoptimierten Getriebe-Programm "E" nutzt der moderne Achtzylinder das hohe Drehmoment für maximale Drehzahlsenkung und damit höchste Verbrauchsdisziplin. Hier fährt der CL 63 AMG im zweiten Gang an, das Getriebe schaltet frühzeitig hoch und hält möglichst lange die großen Gänge. Und in Sachen Leistung hat AMG schon immer in der ersten Liga gespielt, "jetzt geht noch mehr", sagt Källenius. Die gleichzeitige Verbrauchssenkung um mehr als 25 Prozent gilt auch unter Motorenexperten als Quantensprung. Das Rezept für die Verbrauchssenkung und die geringere CO2-Emission bei gleichzeitig mehr Leistung (544 PS/400 kW) und Drehmoment (800 Nm): Die Senkung des Hubraums von 6,2-Liter auf 5,5 l, die Verwendung der Benzin-Direkteinspritzung und Einsatz der Biturbo-Aufladung.

Die Frage des AMG-Verkäufers: Darf es etwas mehr sein? Sollte mit "ja" beantwortete werden. Wenn schon CL 63 AMG dann bitte mit dem AMG Performance Package (Aufpreis 9.401 Euro), dass eine Leistung von 571 PS/420 kW und ein Drehmoment von 900 Nm bietet. Werte, die einer Sport-Coupé ebenso würdig sind, wie die Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h (elektronisch abgeriegelt). Bei einem Basispreis von 160.769 Euro für den CL 63 AMG sollte das ein oder andere aufpreispflichtige Detail nicht so sehr abschrecken, vielmehr sollte der AMG-Kunde die sportliche Interpretation des Mercedes-Motto "Das Beste oder nichts" umsetzen. Unter dem Strich ist dann der Kauf des AMG-CL nicht sonderlich sparsam, aber immer erhöht es den Fahrspaß ungemein und die Effizienz des V8-Biturbos bleibt bei entsprechend gezügeltem Gasfuß unangetastet. (ar)
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