Nissan Murano

Sanfter Allrad-Gigant

Auto-xxl — 16.09.2008

Doch die Frontpartie mit der gewölbten Motorhaube wirkt nun dynamischer und zugleich wuchtiger als beim Vorgänger. Die Preisliste startet bei 46 740 Euro.

Auf Komfort wurde auch bei der Neuauflage besonderen Wert gelegt. Das macht sich etwa im Innenraum bemerkbar. Bereits die hohe Sitzposition sorgt für einen guten Blick über die Verkehrssituation. Angenehme Bein- und Kopffreiheit steht fast allen fünf Insassen zur Verfügung, lediglich die Mittelposition im Fond kann von einer Person über 1,75 Metern Größe kaum bequem eingenommen werden. Soliden Halt bieten die optionalen Ledersitze, die auch über lange Strecken bequem sind und der Fahrer genießt den Vorzug eines achtfach elektrisch einstellbaren Sitzes mit Memory-Funktion. Die fein abgestimmte Federung, das solide Fahrwerk und Ausstattungsdetails wie Sitzheizung, verdunkelte Seiten- und Heckscheiben, Rückfahrkamera und Regensensor tun ihr übriges, um eine komfortable Fahrt zu gewährleisten.

Den an sich selbst gestellten Business Class-Anspruch erfüllt der Murano dennoch nicht. Dafür weist der Innenraum hier und da zu deutliche Spaltmaße auf und wirkt mit seinen Plastikschalen in der Mittelkonsole, als wäre im Detail gespart worden. Die Heckklappe öffnet automatisch per Fernbedienung, allerdings ist das mit 402 l angegebene Laderaumvolumen mit zwei kleinen Koffern und dem Handgepäck von zwei Personen schon fast ausgenutzt. Immerhin steigt das Volumen durch das Umklappen der Rücksitze auf 838 l, und die umgelegten Rücksitze lassen sich innerhalb von acht Sekunden elektrisch auf Knopfdruck wieder nach oben klappen. Eine Ausstattungsneuheit ist auch der "Cargo-Organizer" im Kofferraum. Per Knopfdruck richtet sich eine Art Regalsystem auf, das Einkäufe oder Gepäck daran hindert, umher zu rutschen.

Als komfortabel kann die gesamte Fahrwerksabstimmung bezeichnet werden, ist dabei aber selbst in Kurven nicht zu weich oder gar schwammig abgestimmt. Dank der geschwindigkeitsabhängigen Servolenkung lässt er sich souverän dirigieren. Der automatisch zuschaltende Allradantrieb trägt dazu bei, dass die Fahrt auch auf etwas schlüpfrigem Grund sicher und bequem bewältigt wird. In der Regel werden nur die Vorderräder angetrieben, erst bei fehlendem Grip greift der Allradantrieb selbstständig ein und leitet bis zu 50 Prozent der Kraft an die Hinterräder.

Für den Antrieb sorgt der aus der US-Version bekannte 3,5-Liter-V6-Benzinmotor mit 188 kW/255 PS Leistung. Er stellt sein maximales Drehmoment von 334 Nm bei 4 400 U/min bereit. Dadurch sprintet das fast 1,9 Tonnen schwere Nissan SUV innerhalb von acht Sekunden von null auf Tempo 100. Der kernige Sound des Triebwerkes ist dabei wohl vernehmbar und klingt wie Musik. Wind- oder Abrollgeräusche sind kaum zu hören. Die Kraftübertragung übernimmt ein stufenloses CVT-Getriebe, das den Motor in einem idealen Drehzahlband laufen lässt. Das senkt im Vergleich zur klassischen Automatik den Verbrauch um 20 Prozent. Dennoch benötigt der Murano in der Praxis seine 11,5 l Superbenzin auf 100 Kilometer. Vom Hersteller wird der Durst mit 10,9 l Treibstoff beziffert. Ein sparsamer Dieselmotor ist für 2010 angekündigt. Silke Koppers/mid

Technische Daten Nissan Murano:
Fünftüriges SUV mit fünf Sitzen, Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,83 Meter/1,89 Meter/1,73 Meter/2,83 Meter, Kofferraum: 402 bis 838 l; Motor: 3,5-Liter-Sechszylindermotor, 188 kW/256 PS Leistung, max. Drehmoment 334 Nm bei 4 400 U/min, CVT-Getriebe, Allradantrieb mit variabler Kraftverteilung, Serien-Sicherheitsausstattung: sechs Airbags und ESP; Preis: ab 46 740 Euro.