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Renault-Neuheiten
Koleos, Laguna GT, Dacia Sandero

Auto-xxl — 25.08.2008
Mit zahlreichen Neuheiten wartet der französische Hersteller Renault in diesem Jahr auf. Bevor im Herbst die dritte Generation des kompakten Megane und das Laguna Coupé Premiere feiert, sind bereits drei weitere neue Modelle erhältlich.




Mitte September kommt mit dem Koleos das erste Kompakt-SUV der Marke auf den Markt. Der mit Front- oder Allradantrieb erhältliche Fünftürer wirkt trotz großer Bodenfreiheit sehr elegant. Einen hohen Anteil daran hat die ungewöhnlich schräg stehende Heckscheibe. Innen sorgen eine automatische Parkbremse, eine Joystick-ähnliche Audio-Navi-Bedienung und der Motorstartknopf für sportliches Flair. Der Kofferraum fasst 450 l und lässt sich durch Umlegen der hinteren Sitzbank mit einfachen Handgriffen auf 1 380 l erweitern. Die Heckklappe ist horizontal geteilt und erleichtert das Beladen mit schweren Gegenständen.

Das Besondere am optionalen Allradantrieb des Koleos ist nicht die variable Kraftverteilung, die das Auto auf ebener trockener Bahn zum Fronttriebler macht, sondern dass beim Anfahren stets die Hinterräder mit einbezogen werden - also nicht erst, wenn an den Vorderrädern Schlupf auftritt. Der 2,5-Liter-Benziner mit 126 kW/171 PS Leistung und einem Normverbrauch von 9,6 l auf 100 Kilometern kostet ab 24 500 Euro und ist vorerst ausschließlich mit Frontantrieb zu haben. Den alternativ angebotenen 2,0-Liter-Diesel mit 110 kW/150 PS und einem Normverbrauch von 7,2 l gibt es ab 25 800 Euro. Für 2 000 Euro Aufpreis kommt er in Kombination mit Allradantrieb. Nur der 2,0-Liter-Diesel mit 127 kW/173 PS (Verbrauch 7,2 l) für 33 600 Euro verfügt serienmäßig über Allradantrieb. Bis zum Jahresende will Renault 4 000 Einheiten des Koleos in Deutschland verkaufen.

Innovationslust bekennt Renault auch bei der GT-Variante des Renault Laguna. Sie zeichnet sich unter anderem durch Allradlenkung aus. Unter einer Geschwindigkeit von 60 km/h werden dabei die Hinterräder entgegengesetzt zu den Vorderrädern eingeschlagen, was den Wendekreis verkleinert und das Rangieren erleichtert. Bei mehr als 60 km/h schlagen die Räder beider Achsen in die gleiche Richtung ein und wirken so der Fliehkraft entgegen, so dass sich Straßenlage und Fahrsicherheit verbessern. Der Effekt ist verblüffend. Das Auto reagiert quasi wie auf Schenkeldruck, kennt weder Über- noch Untersteuern und scheint sich in enge Spitzkehren regelrecht hineinzudrehen. Das System stimmt sich mit ESP und ABS ab und hilft deswegen auch beim Bremsen auf unterschiedlich griffigem Fahrbahnbelag, indem es den Einschlagwinkel der Hinterräder automatisch so einstellt, dass Gegenlenken unnötig ist. Als Benziner mit 150 kW/204 PS und einem Verbrauch von 8,2 l müssen für den GT mindestens 30 500 Euro angelegt werden. Für den Diesel mit 131 kW/178 PS (Verbrauch 6,5 l) werden ab 32 000 Euro fällig. Der Kombi namens Grandtour ist jeweils 1 000 Euro teurer.

Eine weitere Neuheit tritt unter dem Logo der Tochtermarke Dacia an. Neben dem Logan und seiner Kombiversion MCV wird seit Juni auch der Dacia Sandero angeboten. Das Schrägheck-Auto hat wie alle Dacia kein ESP. Dennoch wurden schon am Einführungstag rund 5 000 Bestellungen unterzeichnet. Ob der Sandero letztlich für maßgebliche Steigerung der Dacia-Verkäufe sorgen oder ob er lediglich dem hausbacken wirkenden Stufenheck-Logan das Wasser abgraben wird, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass der formal mit einem VW Polo vergleichbare Neuling mit fünf Türen und 320 bis 1 200 l Kofferraum das hübschere und modernere Auto ist.

Er ist gut gefedert, liegt ordentlich in der Kurve, hat eine unproblematische Bedienung und wirkt im Innenraum keinesfalls trist. Die beiden Motoren, der 1,4-Liter-Benziner mit 55 kW/75 PS und der 1,6-Liter-Motor mit 64 kW/87 PS, sind aber weder besonders drehfreudig noch durchzugskräftig. Wer auf Servolenkung, Zentralverriegelung, Radio und Klimaanlage verzichtet und nicht einmal auf eine Sonnenblende für den Beifahrer Wert legt, ist schon mit 7 500 Euro dabei. Klimaanlage und Radio lassen sich erst bei der etwas wohnlicher ausgestatteten "Laureate"-Ausführung zu Preisen ab 9 300 Euro extra ordern.

Außerdem werden die Franzosen auf dem Pariser Salon den neuen Mégane vorstellen. Der Kompakte ist weniger extrem gestaltet als sein Vorgänger und soll so dem VW Golf die Position als meistverkauftes Auto Europas wieder streitig machen. Ab Ende November gibt es ihn zunächst als Fünftürer. Der Dreitürer folgt im Januar 2009. Noch vorher soll das Laguna Coupé starten, von dem es auch eine Allradversion geben wird. Ein heißer Twingo mit 98 kW/133 PS, genannt Twingo Renault Sport, steht ebenfalls in den Startlöchern. Holger Glanz/mid
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