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Skodas Spar-Palette
Auf der grünen Linie

Auto-xxl — 19.10.2010
Grün sein ist modern, das wissen auch die Autobauer. Und weil viele das viele Kunden so wollen, bemüht sich auch Skoda um ein immer grüneres Image, angefangen mit den Greenline-Versionen, die es jetzt bereits in der zweiten Generation gibt.


Die mit besonderer Spartechnik ausgerüsteten Fahrzeuge verwenden ausschließlich direkteinspritzende Turbodieselmotoren: und zwar den 1,2-l-Dreizylinder mit 55 kW/75 PS und den 1,6-l-Vierzylinder mit 77 kW/105 PS. Der Dreizylinder bringt bei 2 000 Umdrehungen 180 Nm zusammen, der Vierzylinder schiebt zwischen 1 500 U/min und 2 500 U/min mit kräftigen 250 Nm an. Beide Motoren bieten beste Voraussetzungen für niedrigtourige und damit sparsame Fahrweise, sind aber nicht gerade die leisesten Vertreter ihrer Zunft.

Sämtliche Greenline-Modelle verfügen über Schaltempfehlung, Reifen mit geringerem Rollwiderstand, ein System zur Bremsenergie-Rückgewinnung, aerodynamische Veränderungen an Karosserie und Unterboden sowie ein angepasstes Motorsteuergerät. Vor allem aber besitzen sie ein Start-Stopp-System, das im Stadtverkehr für bis zu 0,8 l Verbrauchssenkung sorgt. Das System arbeitet absolut zuverlässig und deaktiviert sich, wenn der Motor besser weiterlaufen sollte; zum Beispiel, wenn die Batterie nicht richtig voll ist oder Energie zur Klimatisierung benötigt wird. Andererseits lässt es den Motor nicht automatisch wieder anspringen, wenn etwa die Fahrertür oder die Motorhaube geöffnet ist.

Neu im Konzert der Spritsparer ist die Greenline-Ausführung des Yeti. Der Kompakt-SUV mit und ohne Allradantrieb, der die gleichen Kunden wie sein Konzernbruder VW Tiguan anspricht, bietet wegen seiner großen Stirnfläche ja nicht von vornherein die besten Voraussetzungen für niedrigen Verbrauch. Doch als Fronttriebler mit um 25 Millimeter reduzierter Bodenfreiheit schafft er dank Greenline-Technik einen Normverbrauch von nur 4,6 l Diesel auf 100 Kilometern bei 119 g/km CO2-Ausstoß. Ausgerüstet ist er mit dem 1,6-l-Turbodiesel. Mit gleichem Motor ist neuerdings auch der Superb nebst Kombi - Skoda sagt Combi - als Greenline verfügbar. Die 4,84 Meter langen Skoda-Flaggschiffe sollen mit nur 4,4 l Diesel (114 g/km CO2) zufrieden sein.

Sparsamster im Greenline-Club und damit sparsamstes Modell der Marke überhaupt ist freilich der aerodynamisch besonders verfeinerte Fabia. Er tritt mit speziellen Abdichtungen an der Motorhaube und den vorderen Radhäusern an, hat einen zu drei Vierteln abgedeckten Kühlergrill, einen Spoiler an der Heckklappe und eine besonders kurze Stabantenne. Sowohl in der Limousine als auch im Kombi verlangt sein 1,2-l-Dreizylinder lediglich 3,4 l Diesel auf 100 Kilometer, was einem Spitzenwert von nur 89 g/km CO2 entspricht. Die vom Fabia abgeleitete Hochdachversion Roomster tut sich da mit 4,2 l Diesel (109 g/km CO2 ) etwas schwerer, markiert aber immer noch den Bestwert in seiner Klasse.

Gleiches gilt für die Greenline-Ausführung des Octavia. Der Mittelkasse-Skoda, den es auch als Kombi gibt, nutzt den 1,6-l-TurbodieseI und kommt mit 3,8 l Kraftstoff auf 100 Kilometern aus, der CO2-Wert liegt bei 99 g/km. Octavia und Octavia Combi können auch als so genannte Greentec-Versionen bestellt werden. Dann treten sie mit leicht abgespeckter Spartechnik an. Grund sind Extras wie Anhängekupplung oder größere Räder, die Gewicht und Aerodynamik negativ beeinflussen. Mit einem Durst von nur 4,2 l Diesel liegen sie in der Verbrauchsrallye dennoch weit vorn.

Greenline bedeutet sparsamer, aber auch teurer. Weil die Sparmodelle an höhere Ausstattungsversionen gekoppelt sind und darüber hinaus noch besondere Extras aufweisen, kosten sie mehr als leistungsgleiche Normal-Skodas. Der Fabia Combi kostet mit 17 380 Euro zum Beispiel 700 Euro, der Roomster mit 18 090 Euro gar 840 Euro mehr. Für die anderen Modelle, die erst im Januar zu den Händlern rollen, stehen die Preise noch nicht fest. Lediglich für den neuen Greenline-Yeti wurde schon eine voraussichtliche Summe genannt - 25 140 Euro und damit 850 Euro teurer als ohne Greenline-Ausstattung.

"Das größte Sparpotenzial besitzt der Fahrer selbst", behauptet Skoda- Repräsentant Gerhard Plattner, ehemaliger Langstrecken- und Economy-Spezialist. Seine Tipps: Auf richtigen Reifendruck achten; spätestens bei 2 000 Umdrehungen schalten; vorausschauend fahren; Tempomat bei Berg- und Talfahrt abschalten; beim Bergabfahren beschleunigen, um für die folgende Steigung weniger Gas geben zu müssen. Kofferraum entrümpeln, weil schon 100 Kilogramm Mehrgewicht für einen l höheren Verbrauch sorgen. Holger Glanz/mid

Technische Daten:
Skoda Fabia Greenline: 1,2-l-Dreizylinder-Turbodiesel mit 55 kW/75 PS, max. Drehmoment: 180 Nm bei 2 000 U/min, Verbrauch: 3,4 l/100 km, CO2-Emissionen: 89 g/km, Preis: ab 17 380 Euro.

Skoda Roomster Greenline: 1,2-l-Dreizylinder-Turbodiesel mit 55 kW/75 PS, 180 Nm bei 2 000 U/min, 4,2 l/100 km, 109 g/km, Preis: ab 18 090 Euro.

Skoda Octavia Greenline: 1,6-l-Vierzylinder-Turbodiesel mit 77 kW/105 PS, 250 Nm bei 1 500 bis 2 500 U/min, 3,8 l/100 km, 99 g/km, Preis: noch unbekannt.

Skoda Superb Greenline: 1,6-l-VierzylinderTurbodiesel mit 77 kW/105 PS, 250 Nm bei 1 500 bis 2 500 U/min, 4,4 l/100 km, 114 g/km, Preis: noch unbekannt.

Skoda Yeti Greenline: 1,6-l-VierzylinderTurbodiesel mit 77 kW/105 PS, 250 Nm bei 1 500 bis 2 500 U/min, 4,6 l/100 km,119 g/km, Preis: ab 25 140 Euro.