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BMW M3
Hoch hinaus

Auto-xxl — 05.07.2007
Ein M3 gilt vielen BMW-Enthusiasten dank der Verbindung von Leistung und Agilität seit 20 Jahren als die sportlichste Art, ein Fahrzeug der weiß-blauen Marke zu bewegen. Ab 15. September steht die vierte Generation des Straßenfegers bei den Händlern - natürlich stärker, sicherer, aber auch teurer als je zuvor.


Der erstmals in einem M3 eingesetzte Achtzylinder leistet 309 kW/420 PS und spurtet in 4,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Auch beim Preis will der Neue hoch hinaus. Mindestens 66 650 Euro verlangen die Münchner für den neuen Bayern-Pfeil.

Zwar ist der M3 auf Anhieb als Angehöriger der 3er-Familie zu erkennen, doch haben sich die Ingenieure der M GmbH bei weitem nicht darauf beschränkt, einem Serienfahrzeug mehr Leistung einzuhauchen. Tatsächlich sind rund 80 Prozent aller technischen Teile neu. Und auch die Karosserie unterscheidet sich maßgeblich von den zivilen Versionen. So baute man unter anderem eine Alu-Motorhaube ein, die mit einer deutlichen Erhebung - dem so genannten Powerdome - auf den Platzbedarf und die Leistung des V8-Motors hinweist. Das Dach des M3 wird aus kohlefaserverstärktem Kunststoff "gebacken", eine aus der Formel 1 übernommene Technologie. Gegenüber einem Stahldach spart das auf den ersten Blick nicht gerade beeindruckende fünf Kilogramm Gewicht, allerdings wird der Schwerpunkt des Fahrzeugs dadurch nochmals abgesenkt. Optisch deutlich wird der Unterschied zur normalen 3er-Reihe zudem an der von drei großen Lufteinlässen geprägten Front sowie am von den M-typischen vier runden Endrohen geprägten Heck.

Der Motor ist eindeutig auf Drehzahl ausgelegt, die maximale Leistung wird erst bei 8 300 U/min erreicht. Diese Triebwerks-Philosophie zeichnet zwar einen echten Sportler aus, kann aber im Alltag schon mal nerven. Denn bis 3 500 U/min ist der Saugmotor zumindest subjektiv weniger sportlich als etwa das 3,5-l-Turbotriebwerk im 335i. Erst ab 4 000 U/min fühlt sich der M3 richtig wohl. Das ständige Verlangen des Fahrers, diese gebotene Leistung auch abzufordern, macht den sportlichsten BMW alles andere als sparsam. Zwar konnten die Motorenentwickler den Norm-Verbrauch des V8 im Vergleich zum V6-Vorgänger um beachtliche acht Prozent auf einen angesichts der Leistung guten Durchschnittswert von 12,4 l senken, in der Praxis fließen allerdings selbst bei einer nicht allzu dynamischer Fahrweise zwischen 16 und 18 l vom teuren Super Plus durch die Einspritzung.

Absolut Top ist die Abstimmung gelungen. Lenkung, Fahrwerk und Motor verschmelzen zu einer harmonischen Einheit. Perfekt ist aber selbst dieses Fahrzeug nicht. Die Sitze würde man sich für ein noch sportlicheres Fahrgefühl gerne tiefer einstellen können und die Schaltwege des manuellen Sechsganggetriebes sind einfach zu lang.

Der M3 ist zumindest für ein Fahrzeug deutscher Herkunft nicht schlecht ausgestattet, unter anderem mit Bi-Xenon-Scheinwerfern, Klimaautomatik und schönen 18-Zoll-Rädern. Trotzdem sind 66 650 Euro natürlich längst nicht das Ende der Fahnenstange: Mit den Aufpreisen für Metallic-Lack (770 Euro), Leder (ab 2 220 Euro), Navigation (ab 3 150 Euro) oder einer Einparkhilfe (ab 420 Euro) ist die 70 000 Euro-Marke schnell überschritten.

Wer gibt für eine sportliche Mittelklasse-Limousine so viel Geld aus? Vom letzten M3 hat BMW in sechs Jahren rund 90 000 Einheiten verkauft. Vom neuen sollen es nicht weniger, vielleicht sogar etwas mehr werden. Nach den USA und Großbritannien ist Deutschland der drittgrößte Markt für den Sportler. Bei der einen Karosserieversion wird es nicht bleiben, schon im nächsten Jahr folgt das M3 Cabrio. Peter Eck/mid

BMW M3 - Technische Daten:
Viersitzige, zweitürige Sportlimousine; V8-Benzinmotor, 4,0 l Hubraum, Leistung: 309 kW/420 PS bei 8 300 U/min, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 3 900 U/min, 0-100 km/h: 4,8 s, Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt), Durchschnittsverbrauch: 12,4 l Super Plus je 100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 295 g/km; Preis: 66 650 Euro mid/ec
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