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Fahrbericht Kawasaki VN 1700 Classic
Einstieg in die Cruiser-Reihe

Auto-xxl — 22.03.2010
Voluminöser Hubraum, V2-Motor und schöne, geschwungene Linien - das ist es, was die neue Cruiser-Baureihe von Kawasaki ausmacht. Für den Preis von 13 195 Euro für das Modell Classic kann man Fahrfeeling pur geniessen.




Optisch lehnt sich die "Kleine" an die VN 2000 Classic an, was unter anderem am Motordesign zu erkennen ist. Auch die Linienführung oder der Schwung des Tanks sorgen für ein homogenes Familiengesicht - auch wenn Kawasaki explizit auf komplett neu entworfene Anbauteile und Motordeckel verweist, die den ebenso hochwertigen wie souveränen Auftritt der 1700er abrunden.

Während der Motor sich optisch am Hubraumflaggschiff orientiert, erinnert hingegen die Ventilsteuerung an die abgelöste 1600er VN: Hier wie dort werkelt eine oben liegende Nockenwelle, während die VN 2000 auf das OHV-Prinzip mit unten liegender Nockenwelle und Stoßstange setzt. Ganz so aufwendig geht es bei der neuen Reihe nicht zu. Zudem kommt moderne Technik wie das vollelektronische Drosselklappensystem zum Einsatz: Eine Leistung von 55 kW/74 PS bei 5 000 U/min sind das Resultat, während das maximale Drehmoment von 135 Nm bei 2 750 Touren anliegt. Für einen gediegenen Cruiser mit Zahnriemen sind das allemal ausreichende Werte. Darüber hinaus fällt auch das Getriebe nervenschonend aus, hier werden die Gänge lässig per Schaltwippe eingelegt, bis man bei etwa 70 km/h in den Overdrive gelangt, der entsprechend in der digitalen Ganganzeige als "OD" vermerkt ist. Die ersten fünf Schaltstufen werden in Ziffern dargestellt.

Das "Cruising im Overdrive" - wie einst von der legendären Gruppe "Queen" besungen - schont nicht nur die Nerven, sondern auch den Geldbeutel. Der Verbrauch liegt bei 5,5 l Superbenzin auf 100 Kilometer, was in Kombination mit dem 20 l fassenden Tank Reichweiten von rund 360 Kilometern erlaubt.

Wer jedoch etwas zügiger unterwegs sein möchte, um beispielsweise auf der Autobahn Strecke zu machen, muss häufigere Tankstopps einkalkulieren. Jedoch wird man sich dem ab 150 km/h recht heftig blasenden Wind kaum über längere Zeit aussetzen. Zumindest nicht freiwillig: Die Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h bleibt damit ein eher theoretischer Wert. Für ein hohes Reisetempo gibt es durchaus bessere Fahrzeuge. Zudem sollte mit der Kawa nicht zu hektisch umgegangen werden, denn die früh aufsetzenden Trittbretter schmälern die Coolness des puristischen und lässigen Bikes merklich. Ansonsten ist ein souveräner Auftritt vor der Eisdiele mit der 1700er Classic garantiert. Heiko P. Wacker/mid

Teststeno Kawasaki VN 1700 Classic:
Cruiser mit flüssigkeitsgekühltem Viertakt-V2-Motor, vier Ventile pro Zylinder, 1 700 ccm Hubraum, 55 kW/74 PS Leistung bei 5 000 U/min, max. Drehmoment 135 Nm bei 2 750 U/min, Höchstgeschwindigkeit 175 km/h, elektronische Einspritzung, 3-Wege-Katalysator, Einstufung nach Euro-3-Norm, Verbrauch 5,5 l Superbenzin auf 100 Kilometer, Tankinhalt 20 l, Leergewicht 345 Kilogramm, Zuladung 180 Kilogramm, sechs Gänge, Sitzhöhe 72 Zentimeter, Preis 13 195 Euro.
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