Mercedes-Benz SL 350

Mercedes-Benz SL
Neues Modell mit Blechfaltdach

Auto-xxl — Fahrbericht vom 12.03.2012
Mercedes sieht den SL als die S-Klasse der Sportwagen, und nun in der neuesten Generation haben die Schwaben den Sportwagen abgespeckt, und zwar um ganze 140 Kilo. Obendrein gibt es zahlreiche Detailverbesserungen wie ein dynamischerer Aufbau sowie ein faltbares Blechdach.


Der neue SL ist agiler, dynamischer, eleganter und faszinierender als sein Vorgänger. Das beweisen bereits die ersten Meter hinterm ledernen Lenkrad.

"SL" ist die offizielle Abkürzung für "Super Leicht". Im Fall des jüngsten Mercedes könnte es auch für "satte Leistung" stehen. Zur Auswahl steht für den Verkaufsstart der 350 SL mit 3,5-Liter-V6-Triebwerk und 224 kW/305 PS Leistung. Darüber rangiert der 500 SL, auf den die Wahl für die erste Ausfahrt fiel. Bereits angekündigt ist zudem der SL 63 AMG. Unter der eindrucksvollen Haube des 500 SL arbeitet der mittels zweier Turbolader befeuerte V8-Zylinder-Motor mit 320 kW/435 PS Leistung. Er vermag alle Fahrzeuge des Hauses mit der Ordnungszahl 500 in der Modellbezeichnung mit atemberaubender Wucht zu beschleunigen.

Beim Druck auf den Startknopf erwacht das Triebwerk nicht etwa mit einem dumpfen Grummeln, nein, er schnurrt von ersten Moment nahezu lautlos. Die Geräuschkulisse nimmt auch nichts Eindrucksvolles an, wenn der Gasfuß den Befehl zum Start frei gibt. Der vehemente Vortrieb drückt die Passagiere in die satten Sitze, die unendlich komfortabel ausfallen, ohne sportliche Talente bei der seitlichen Abstützung des Körpers vermissen zu lassen. Dabei wechselt das automatische Siebengang-Getriebe die Gangstufen nahezu unbemerkbar. Leistung ist in jeder Situation im Überfluss vorhanden. Das "Sonnenkraftwerk" sprintet mit atemberaubender Beschleunigung über die Autobahn und überzeugt auch auf kurvigen Landstraßen. 700 Newtonmeter maximales Drehmoment verwandeln den SL in einen agilen Kurvenkünstler. Hier macht sich das reduzierte Gewicht eindeutig positiv bemerkbar.

Das im Testwagen installierte Serienfahrwerk, es gibt auch noch eine straffere Sportvariante und das ABC-Fahrwerk, präsentiert sich schon auf den ersten Metern als ausgesprochen komfortabel. Selbst in der per Knopfdruck anwählbaren Sportauslegung gleicht es die Unebenheiten der schlechten Straßen in Spanien nahezu völlig aus.

Viele elektronische Helfer wie Pre-Safe, der Müdigkeitswarner "Attention Assist", die adaptive Bremsanlage sorgen für eine sichere Fahrt mit dem SL, dessen Karosserie ganz im klassische Stil gehalten ist - lange Motorhaube, weit nach hinten versetzter Innenraum und kurzes Heck. Weniger Gewicht, ein ausgezeichneten cW-Wert von 0,27, egal ob offen oder geschlossen sowie die effizienten Motoren sollen beim 500er für einen Durchschnittsverbrauch von 9,1 Liter sorgen. Dies lässt sich bei normaler Fahrweise und ein wenig schnellerer Fahrt aber kaum realisieren.

Nahezu gleichzeitig mit dem neuen Porsche 911 Cabrio eröffnet Mercedes die Verkaufsschlacht um die Gunst gutbetuchter Cabrio-Kunden für die kommende Saison. Das feste Variodach des SL gilt als Vorteil, erlaubt es doch auch im Winter den Luxus-Roadster unbeeinträchtigt nutzen zu können. Und trotz der umfangreichen Ausstattung des SL 500 fällt die Aufpreisliste wieder einmal unendlich lang aus. Wer die stolze Summe von 117 096 Euro für einen 500 SL aufbringen kann, wird sicherlich noch ein paar Euro für Extras in der Tasche haben. Für den jüngsten Roadster der Schwaben darf niemand sparsam und schon gar nicht geizig sein.

Jürgen Schramek/mid


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