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Renault Clio
Mehr Ausdruckskraft für den Frauenliebling

Auto-xxl — 30.04.2009
Mitten in den Kleinwagenboom hinein erneuert Renault den Clio. Die meistverkaufte Baureihe der Franzosen ist als Drei- und Fünftürer sowie als Kombi Grandtour erhältlich.


Ab sofort zeigt sich der Stadt-Flitzer in aktualisiertem Design, einer neuen GT-Version und einer erweiterten Sicherheitsausstattung zu Preisen ab 11 900 Euro. Der Käufer wählt zwischen den drei Ausstattungsvarianten Extreme, Dynamique und Luxe.

Dem traditionell besonders auf Frauen wirkenden Clio hat Renault im Zuge der Modellüberarbeitung ein paar Sicken und Kanten spendiert, die insbesondere der Frontpartie mehr Präsenz und Ausdrucksstärke verleihen. Ein schmaler Kühlluftschlitz unterhalb der Motorhaube, ein breiter Lufteinlass in der Frontschürze und die größeren Scheinwerfer nach dem Vorbild des neuen Mégane prägen jetzt das Gesicht des Kleinwagens, den Renault seit Herbst 2005 in dritter Modellgeneration baut.

Wenig geändert hat sich im Innenraum. Der ist im Prinzip übersichtlich gestaltet, patzt aber im Detail. Einige Bedientasten verstecken sich kaum einsehbar hinter dem Lenkrad, während der Schalter für den optionalen Geschwindigkeitsregler neben dem Handbremshebel sitzt - dort würde ihn zunächst niemand vermuten. Im Gegenzug gefallen das griffige Lenkrad und die guten Platzverhältnisse auf Vordersitzen und Rückbank. 288 l Kofferraumvolumen sind guter Klassenstandard. Mehr Raum hat naturgemäß der Kombi zu bieten, der mit Ladevolumina zwischen 403 l und 1 277 l zu den geräumigsten Vertretern seiner Klasse zählt.

Sportlicher Neuzugang in der Antriebspalette ist ein 1,6-l-Benzinmotor mit 94 kW/128 PS, der ausschließlich in der Modellvariante Clio GT zum Einsatz kommt und in dieser Leistungsstufe schon im Twingo RS arbeitet. Das an ein Sechsgang-Getriebe gekoppelte Vierzylinder-Triebwerk ist im Prinzip ein alter Bekannter aus Mégane, Scenic und Laguna, wurde aber durch die Modifikation von Ventilen, Ansaugkanälen und Nockenwelle auf ein besseres Ansprechverhalten getrimmt. Echte Dynamik entfaltet sich allerdings erst bei höheren Drehzahlen, was wiederum den vom Hersteller mit 6,9 l je 100 Kilometer angegebenen Verbrauch in die Höhe treibt.

Mehr Biss im unteren Drehzahlbereich würde ein Turbobenziner versprechen, den Renault aber nur in einer 1,2-l-Version mit 74 kW/100 PS im Programm hat. Dabei beweist der kleine Franzose durchaus dynamische Qualitäten. Das für den GT sportlicher abgestimmte Fahrwerk verbindet gesunde Straffheit mit ausgewogenem Abrollkomfort, und die Lenkung fühlt sich zwar immer noch ein wenig künstlich, aber präzise genug an, um zügig durch die Kurven zu kommen. Neben dem neuen 1,6-l-Benziner und dem kleinen Turbo bietet der Hersteller zwei weitere Benziner und drei Dieselmotoren mit einem Leistungsspektrum von 55 kW/75 PS bis 76 kW/103 PS an. Außer Konkurrenz fährt der Clio Sport, dessen Leistung Renault im Zuge des Facelifts auf 148 kW/201 PS gesteigert hat - knackiges Sportfahrwerk und Diffusor inklusive. Trotz der Motorenvielfalt wird sich laut Renault allerdings die Hälfte der deutschen Kunden für den Basisbenziner entscheiden.

Punkten will der überarbeitete Clio auch mit einer erweiterten Ausstattungsliste. ESP ist jetzt in allen Varianten Serie, Kopfairbags gibt es allerdings erst ab der zweiten Ausstattungslinie "Dynamique"; Anti-Submarining-Airbags, die das Durchrutschen unter dem Gurt verhindern sollen, hat wiederum nur der Dreitürer. Bordcomputer und Nebelscheinwerfer sind Standard, CD-Radio und Klimaanlage kosten extra. Das Plus an Serienfeatures gegenüber dem Vorgänger hat je nach Ausstattungslinie eine Preissteigerung von bis zu 400 Euro zur Folge. Neu ist das optionale, fest eingebaute Navigationssystem des Herstellers Tom Tom, das mit einem Aufpreis von 490 Euro die Kunden davon abhalten soll, zu den günstigen tragbaren Navis aus dem Zubehörmarkt zu greifen. Auf den Straßen Portugals fand sich das System allerdings nicht immer gut zurecht, und auch die Kartengrafik wirkt reichlich antiquiert. Macht nichts: Denn wer sich bis Ende August für den Clio entscheidet, bekommt das neue Navi geschenkt. Michael Hoffmann/mid

Bewertung
Plus: gutes Raumangebot, gekonnt abgestimmtes Fahrwerk
Minus: Teils unlogische Anordnung der Bedienelemente, mangelnde Spritzigkeit des neuen 1,6-l-Motors

Technische Daten Renault Clio:
Fünfsitziger Kleinwagen, Länge/Breite/Höhe/Radstand: 3,99 Meter/1,72 Meter/1,50 Meter/2,58 Meter, Wendekreis 10,3 Meter;
1,2-l-Benzinmotor, 55 kW/75 PS, max. Drehmoment 105 Nm bei 4 250 U/min, 0-100 km/h in 13,4 Sek., Höchstgeschwindigkeit 167 km/h, Verbrauch 5,9 l/100 km, CO2-Ausstoß 139 g/km, Preis ab 11 900 Euro; Aufpreis Fünftürer: 800 Euro, Aufpreis Grandtour: 1 700 Euro.
1,2-l-Turbo-Benzinmotor, 74 kW/100 PS, 145 Nm bei 3 000 U/min, 11,0 Sek., 183 km/h, 5,8 l/100 km, 137 g/km, ab 14 600 Euro.
1,6-l-Benzinmotor, Automatikgetriebe, 82 kW/112 PS, 151 Nm bei 4 250 U/min, 12,2 Sek., 186 km/h, 7,5 l/100 km, 179 g/km, ab 17 400 Euro.
1,6-l-Benzinmotor, 94 kW/128 PS, 155 Nm bei 4 250 U/min, 9,3 Sek., 190 km/h, 6,9 l/100 km, 160 g/km, ab 16 300 Euro.
1,5-l-Dieselmotor, 50 kW/68 PS, 160 Nm bei 1 700 U/min, 15,2 Sek., 162 km/h, 4,5 l/100 km, 120 g/km, ab 13 600 Euro.
1,5-l-Dieselmotor, 63 kW/86 PS, 220 Nm bei 2 250 U/min, 13,1 Sek., 174 km/h, 4,7 l/100 km, 124 g/km, ab 16 500 Euro.
1,5-l-Dieselmotor, 76 kW/103 PS, 240 Nm bei 2 000 U/min, 11,3 Sek., 186 km/h, 4,7 l/100 km, 124 g/km, ab 18 800 Euro.
Renault Clio Sport: 2,0-l-Benzinmotor, 148 kW/201 PS, 215 Nm bei 5 400 U/min, 6,9 Sek., 224 km/h, 8,3 l/100 km, 195 g/km, ab 19 900 Euro.>br>
Video Kombi Renault Clio
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