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Ssangyong Kyron
Koreanischer Dauerläufer mit Geländequalitäten

Auto-xxl — 26.01.2006
Von den derzeit aufstrebenden koreanischen Automobilmarken ist Ssangyong hierzulande die am wenigsten bekannte. Kein Wunder, verkaufte der Allradspezialist im vergangenen Jahr in Deutschland doch lediglich knapp 1 500 Fahrzeuge.


Für dieses Jahr plant der Importeur jedoch schon fast 2700 Einheiten. Das Wachstum soll vor allem durch den neuen Kompakt-SUV Kyron erreicht werden, der ab sofort zu Preisen ab 23 900 Euro bei den Händlern steht.

Kyron ist ein Kunstname, der sich aus "ky" (griechisch für "unbegrenzt") und "run" (englisch für "laufen") zusammensetzt. Als Dauerläufer soll das SUV in den Wettbewerb mit Fahrzeugen wie den Toyota RAV4 oder Nissan X-Trail treten, aber auch koreanische Konkurrenten wie den Hyundai Tucson ausstechen. Optisch ist der Auftritt des Kyron auf jeden Fall schon einmal gelungen. Vor allem die seitlich ansteigende Linienführung steht dem Fünfsitzer gut zu Gesicht und vorne überzeugt er durch schöne Scheinwerfereinheiten und einen angenehm zurückhaltend gestalteten Kühlergrill. Lediglich die Sicht auf das Heck mit den wappenförmigen Rückleuchten ist etwas gewöhnungsbedürftig.

Innen finden Fahrer und Passagiere ausreichenden Raum. Auch hinten wird es nicht allzu eng, womit der "Dauerläufer" sich auf für längere Strecken empfiehlt. Das 4,66 Meter lange Fahrzeug verfügt zudem über einen variablen Kofferraum, der zwischen 625 l und 2 322 l Stauraum bietet.

Zum Antrieb steht ausschließlich ein 2,0-l-Common-Rail-Diesel mit einer Leistung von 104 kW/141 PS zu Buche. Der Selbstzünder ist der Lizenzbau eines Mercedes-Motors und überzeugt mit gutem Durchzug. Allerdings gehört das Aggregat nicht gerade zu den Leisetretern und der Kyron scheint zudem auch nicht optimal gedämmt zu sein. Auf einen Benzinantrieb verzichten die Koreaner vernünftigerweise. Schon der drehmomentstarke Diesel hat mit dem fast zwei Tonnen schweren Fahrzeug seine liebe Mühe. Dafür kann der Kyron bis zu 2 300 Kilogramm an den Haken nehmen. Einen Russpartikelfilter gibt es als Nachrüstlösung für 600 Euro Aufpreis, trotzdem schafft der Diesel zurzeit nur Euro 3.

Im Fahrbetrieb kann der Kyron nicht vollends überzeugen. Das Fahrwerk ist ein wenig stuckerig und reagiert überaus nervös auf Wellen und Querrillen. Hinzu kommt, dass die von Mercedes zugekaufte Fünfgang-Automatik (Aufpreis: 1 900 Euro) etwas hektisch hin- und herschaltet und so den Fahrgenuss trübt. Andererseits kann es die Getriebe- /Antriebskombination insgesamt zumindest mit den koreanischen Wettbewerbern a la Kia Sportage durchaus aufnehmen.

Ssangyong hat drei Versionen vom neuen SUV aufgelegt. Als 200 Xdi verfügt er lediglich mit Hinterradantrieb, bietet aber für 23 900 Euro immerhin Klimaanlage, elektrische Fensterheber, elektrisch verstellbare Spiegel und 16-Zoll-Leichtmetallfelgen. Für 3 000 Euro mehr kommt der 200 Xdi 4x4 mit Allradantrieb (inkl. zuschaltbarer Geländeuntersetzung), ESP und Klimaautomatik angerollt. Das Spitzenmodell 200 Xdi s 4x4 hat unter anderem satte 18-Zoll-Felgen und elektrisch verstellbare Ledersitze an Bord. Dann kostet der Kyron allerdings bereits 29 400 Euro. Neben dem Automatikgetriebe stehen auch Metallic-Lack (410 Euro), ein Schiebedach (800 Euro) und ein Audio-System mit CD-Player (350 Euro) in der Aufpreisliste.

Ein echtes Sonderangebot ist der Kyron damit nicht. Sein im Vergleich zu anderen asiatischen Angeboten im Bereich Kompakt-SUV jedoch mutigeres Design, die saubere Verarbeitung und seine Offroad-Qualitäten machen ihn dennoch zu einem interessanten Angebot. Peter Eck/mid

Technische Daten Ssangyong Kyron
Fünfsitziges SUV wahlweise mit oder ohne Allradantrieb; 2,0-l Dieselmotor, 104 kW/141 PS, maximales Drehmoment: 310 Nm bei 2 750 U/min, 0-100 km/h: 16,2 s (Automatik: 14,2 s), Höchstgeschwindigkeit: 167 km/h (166 km/h), Durchschnittsverbrauch je 100 Kilometer: 7,7 l (8,4 l), maximale Anhängelast: 2 300 kg; Preis: ab 23 900 Euro.