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Subaru BRZ
Dynamisches Fortbewegungsmittel

Auto-xxl — 26.03.2012
Der neue Subaru BRZ ist ein äußerst sportliches Fortbewegungsmittel. Besonders Fans der sportlichen Fahrweise dürften sehr zufrieden mit dem Zwillingsbruder des Toyota GT 86 sein.


Schließlich will die Nipponschmiede bis 2015 ihren Fahrzeugabsatz auf 900 000 Einheiten jährlich erhöhen. Und ein jugendliches Image gehört dazu.

Das neue Auto ist eine Co-Projekt mit Toyota. Dahinter verbirgt sich ein rassiges Sportcoupé für zwei Personen mit zwei Notsitzen im Fond, Frontmotor und Heckantrieb. "Boxer Rear-Wheel-Drive Zenith" steckt hinter dem Kürzel und deutet schon das Wesen des Fahrzeugs an. Denn das wird von einem 2,0-Liter-Direkteinspritzer-Boxermotor mit vier Zylindern angetrieben, der seine 147 kW/200 PS Leistung an die Hinterräder weiterreicht.

Geduckt und mit seiner flachen Bauform, dicken Endrohren und dem Heckspoiler ganz auf Dynamik getrimmt, kauert der BRZ auf der Straße. Tief wurden die Massen des Fahrzeug angeordnet. Das sorgt für stabile Fahreigenschaften und spielerisches Handling. Dafür steht auch letztlich das Boxermotoren-Konzept - eine Entwicklung von Subaru. Das gesamte Fahrzeug wurde das Triebwerk herum konstruiert. Dabei wartet das Fahrzeug mit einem geringen Gewicht auf. Nur gut 1 200 Kilogramm bringt der Sportler auf die Waage, und die sind im Verhältnis 53:47 auf Vorder- und Hinterachse verteilt.

Den Wolf im Schafspelz zeigten erste Testfahrten in den französischen Seealpen. Die bequemen, straffen Sportsitze bieten beim Kurvenwedeln guten Seitenhalt. Und der ist auch dringend nötig, denn die verwinkelten Bergstrecken erlauben es dem ambitionierten Fahrer, den BRZ gewaltig "fliegen" zu lassen. Das Triebwerk ordentlich auf Drehzahlen gebracht, schiebt es den BRZ satt voran. Vor der Kurve runterschalten und mit den gut dosierbaren Bremsen sauber verzögert, lässt sich der Kleine genau ums Eck zirkeln und dann wieder auf Touren zu kommen. Das stabile Fahrwerk, die präzise und recht direkte Lenkung sowie das fein regulierende ESP mit Sportmodus lassen das Angasen zur narrensicheren Übung werden. Und der Boxer untermalt die wilde Hatz mit einem heiser-aggressiven Fauchen. Einzig die nervöse und recht ruppig schaltende Sechsgang-Automatik mit sequentiellem Schaltmodus trübt das glänzende Bild etwas. Ein echtes Sahnestück hingegen ist die manuelle Sechsgangschaltbox, die alternativ zur Wahl steht. Denn die passt mit präzisen Gangwechseln, knackig-kurzen Schaltwegen und hervorragendem Feedback deutlich besser zum Charakter des Fahrzeugs.

Für Rennstreckeneinsätze lassen sich sämtliche elektronischen Helferlein deaktivieren. So kann der Sportsmann kontrollierten Kurvendrifts freien Lauf lassen. 230 km/h Spitze und eine Beschleunigung von 7,6 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h gibt der Hersteller an. Ganz auf Sport getrimmt ist auch die Dämpferabstimmung des BRZ. Angesichts der sportlich-straffen Auslegung reichen die Dämpfer naturgemäß gern mal das eine oder andere Schlagloch an des Fahrers Bandscheiben weiter.

Eine eher akademische Frage ist bei solch einem Spaßfahrzeug die Frage nach dem Spritkonsum. 12,7 Liter zeigte der Bordcomputer angesichts der Hatz und den damit verbundenen Drehzahlorgien an. Der vom Hersteller angegebene Normverbrauch zwischen 6,9 und 7,8 Litern pro 100 Kilometer, je nach Variante und Getriebe, wird schwer zu realisieren sein, unter zehn Liter dürfte aber gut drin sein. Wer ein Sparmobil sucht, wird ohnehin kaum zu einem Sportwagen greifen.

Auch wenn der BRZ alles andere ist als ein braver Lastenesel ist, dürfte sich mit dem Nippon-Brenner auch der Alltag gut bestreiten lassen. Im 243 Liter großen Kofferraum finden drei mittelgroße Gepäcktrolleys knapp Platz, sodass sogar der Urlaubsreise nichts im Wege steht. Ab Werk bringt der BRZ in der eher dürftig ausgestatteten Basisversion Xenonscheinwerfer, Traktionskontrolle, ESP, einen Bremsassistenten, ein höhen- und längsverstellbares Lenkrad und sieben Airbags an den Start. Wer zu der Ausstattungsvariante "Premium" greift, bekommt obendrein unter anderem eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, eine Differenzialsperre, ein Audiosystem und einen Tempomaten. Einen Preis will Subaru noch nicht nennen, doch dürfte der etwa auf Höhe des Toyota-Bruders GT 86, also bei 29 950 Euro liegen. 2 000 Stück will der Allradspezialist hierzulande jährlich absetzen. Auch eine Cabrio-Version für den deutschen Markt hat Volker Dannath, Managing Director von Subaru Deutschland, auf Nachfrage nicht ausgeschlossen.

Und die Moral von der Geschicht? Wer Spaß am dynamischen Fahren hat, will den Subaru BRZ so schnell nicht mehr hergeben, denn unter der rassigen Schale steckt ein überaus feines Sporteisen, dem der Fahrer schnell anmerkt, dass die Ingenieure zu seiner Konstruktion eine Menge Hirnschmalz aufgewendet haben. Sicherlich wird der BRZ für Subaru eher ein Nischenprodukt bleiben, doch wird er die Autowelt aufhorchen lassen. Denn ein Stiletto macht nun einmal einen schlanken Fuß.

Thomas Mendle/mid



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