News
Fahrbericht Kawasaki VN 1600 Classic Tourer
Große Freiheit mit 1600 ccm
Auto-xxl — 03.06.2005
Kawasaki hat sich ein ganzes Jahr Zeit gelassen mit der Veröffentlichung seines neuen Classic Tourers auf dem deutschen Markt. Angetrieben wird er vom bereits bekannten 1 600-ccmk-Zweizylinder, der ideal mit der Reisevariante der VN-Familie harmoniert.
Da zudem der Soziusplatz wesentlich komfortabler gestaltet wurde als bei der Vorgängerin, ist die 14 195 Euro teure Kawasaki auch für Reisen zu Zweit wie geschaffen.
Das zusätzliche Gewicht eines zweiten Passagiers jedenfalls kann dem Antrieb kaum etwas anhaben. Natürlich darf man die Kawasaki VN 1600 angesichts der bei 4 700 U/min erreichten 49 kW/67 PS nicht als übermotorisiert bezeichnen. Doch merkt man schon nach wenigen Metern den gegenüber dem Vorgängermodell gewachsenen Hubraum, der für ein deutliches Plus an Leistung und Drehmoment gerade im mittleren Drehzahlbereich sorgt. Unaufgeregt, aber sehr effektiv, liefert das flüssigkeitsgekühlte 1 553-ccm-Triebwerk schon knapp über der Leerlaufdrehzahl einen beachtlichen Vortrieb, der via Kardanantrieb an das Hinterrad geleitet wird. Souverän und sorglos gleitet die Kawasaki VN 1600 durch die Lande, und lädt mit dem beachtlichen Drehmoment von 127 Nm bei nur 2 700 U/min zu einer schaltfaulen Fahrweise geradezu ein. Und falls doch einmal ein Gangwechsel ansteht, ist auf das mit einer Schaltwippe ausgestattete Getriebe stets Verlass.
Bereits ab 60 km/h beschleunigt die von einer elektronischen Einspritzung befeuerte Kawasaki VN 1600 im fünften und höchsten Gang kräftig und ohne Stottern. Wer das Gas anschließend stehen lässt, kann die wirklich nicht aerodynamisch gestaltete Maschine bis auf 155 km/h treiben. Zwar bietet das serienmäßige Windschild auch dann noch ordentlichen Schutz, doch wird man dieses Potenzial allenfalls im Notfall ausnutzen. Echtes Reisedampfervergnügen findet auf der VN nämlich unterhalb von Tempo 130 statt. Dafür hält sich dann aber der Durchschnittsverbrauch selbst bei heftigem Beschleunigen mit sieben l Super auf 100 Kilometern durchaus in Grenzen. Dank des 20 l fassenden Tanks sind somit Etappen von rund 285 Kilometern machbar. Ein ungeregelter Katalysator ermöglicht weiterhin die Einhaltung der Euro-2-Norm. Aufgrund des großen Hubraums muss für die Kfz-Steuer 116 Euro pro Jahr eingeplant werden.
