Toyota Verso-S

Fahrbericht Toyota Verso-S
Schönes kleines Familienauto

Auto-xxl — Fahrbericht vom 07.09.2011
Mini-Vans sind modern, und so ist es nicht verwunderlich, dass auch Toyota mit dem Verso-S ein weiteres Fahrzeug dieser Art in die Produktpalette aufnimmt. Doch die Konkurrenz in diesem Segment ist nicht zu verachten.




Der kleine Japaner vereint die Vorteile eines wendigen Kleinwagens mit dem Raumangebot eines Vans. So kann man in jede Tiefgarage fahren, findet schneller einen Parkplatz in der Innenstadt und kann dank der 40:60 teilbaren Lehne und des bis zu 1 388 Liter großen Gepäckabteils dennoch die Babyausrüstung befördern. Werden alle Sitzplätze benötigt können hinter der niedrig angebrachten Heckklappe 430 Liter Gepäck auf dem ebenen Ladeboden verstaut werden. Darunter findet sich noch ein Geheimfach.

Ein Dieselmotor für die Fahrt zum Einkaufen oder in den Kindergarten ist in der Regel nicht notwendig. Doch angesichts des angebotenen Vierzylinders mit 1,4 Litern Hubraum und 66 kW/90 PS sollten Eltern dies zweimal überlegen. Denn der Selbstzünder ist leistungsstark, laufruhig und erlaubt auch mit dem Verso-S flinke Überholmanöver. Auf der Autobahn ist der Motor leise und mit einem Durchschnittsverbrauch von offiziell 4,3 Litern je 100 Kilometer auch überaus sparsam. Allerdings müssen im Vergleich zum Einstiegspreis von 14 950 Euro für den kleinsten Benziner 2 350 Euro an Aufpreis bezahlt werden. Um diese Summe wieder "hereinzufahren", muss der Verso-S in der kinderfreien Zeit schon von einem Außendienstmitarbeiter genutzt werden. Aber wie gesagt, bei jedem Start an der Ampel und bei jedem Überholvorgang freut man sich über das angelegt Geld.

Viel Platz bei einer Länge von unter vier Metern - da führt der Weg des Karosseriebauers zwangsläufig in die Höhe. Und so wundert es nicht, dass der kleine Van hier und da ein wenig nachgibt, wenn ein kräftiger Seitenwind pustet. Aber alles in allem schlägt sich der Japaner gut für so einen kleinen Familienbegleiter. Die Lenkung ist präzise und der Geradeauslauf sehr gut. Auch beim Fahrwerk hat sich Toyota Mühe gegeben, um die Family nicht allzu sehr mit Straßenunebenheiten zu nerven - wenn es nicht gerade über eine Buckelpiste geht, darf das Vorhaben durchaus auch als gelungen angesehen werden.

Auch wenn der Verso-S ein Mini-Van ist, muss man sich nicht bücken. Selbst auf der erhöhten hinteren Bank kann der 1,85-Meter-Papa neben dem Kind sitzen und es während der Fahrt unterhalten und den runtergefallenen Schnulli wieder in den Mund stecken, während Mami auf dem bequemen Vordersitz das Steuer übernimmt. Für Rassel, Beißring und Co. gibt es ein allerdings sehr schmales Handschuhfach. Darüber befindet sich eine offene Ablage, die für Tempos und Feuchttücher benutzt werden kann - harte Gegenstände sollte man dort nicht hinlegen, denn diese fliegen einem in der nächsten Kurve um die Ohren. Auch in den Türen gibt es Fächer, leider passen keine großen Flaschen hinein.

Die Serienausstattung des Verso-S ist vergleichsweise bescheiden: elektrische Fensterheber vorn und eine Zentralverriegelung sind zwar immer dabei, aber es fehlt eine Klimaanlage und ein Audiosystem. ESP und jede Menge Airbags sowie die einfache Entriegelung der stets teilbaren Rückbanklehne sind dafür immer an Bord, genau wie das Geheimfach unter dem Kofferraumboden. Soll dieser jedoch in der Höhe verstellbar sein, kostet das Extra. Die Start-Stopp-Automatik ist ebenfalls nur gegen Aufpreis zu haben und das auch nur in den höheren Ausstattungslinien.

Toyotas kleiner Familienzuwachs ist eine echte Kampfansage an Kia Venga, Hyundai ix20, Opel Meriva und Citroen C3 Picasso. Für diese Kandidaten heißt es nämlich: Anschnallen oder besser gesagt: Gas geben. Denn in der kleinen Klasse der Mini-Vans ist es mit dem geräumigen Verso-S nun etwas enger geworden. Sabine Stahl/mid


Bewertung:
Plus: viel Platz für Insassen und Gepäck, kräftiger Dieselmotor
Minus: Basisausstattung dürftig, Start-Stopp erst ab höheren Ausstattungslinien


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