Chrysler Sebring Limited 2.0 CRD

Fahrbericht Chrysler Sebring Limited 2.0 CRD
Amerikanische Mittelklasse

Auto-xxl — Fahrbericht vom 30.08.2007
Der Chrysler Sebring ist, anders als die restlichen Chrysler-Modelle eher unverbindlich als charakterstark. Aber man sollte sich nicht nur durch Äußerlichkeiten beeinflussen lassen, denn hinter den vier Türen warten Besonderheiten wie zum Beispiel dir Armaturentafel, über die bestimmt noch geredet wird.


Der Chrysler Sebring ist, anders als die restlichen Chrysler-Modelle eher unverbindlich als charakterstark. Aber man sollte sich nicht nur durch Äußerlichkeiten beeinflussen lassen, denn hinter den vier Türen warten Besonderheiten wie zum Beispiel dir Armaturentafel, über die bestimmt noch geredet wird. Sie nimmt als beherrschendes Element über die volle Breite die Form des Markenzeichens mit verschiedenen Grautönen und Akzenten in matter Metalloptik auf, unterstrichen von Intarsien in undefinierbarem Holz, das sich auch beim Holz-Leder-Multifunktionslenkrad wiederfindet.

Die Instrumente im Blickfeld des Fahrers tragen ein an alte Barometer erinnernde Skalierung samt angemessen alter Schrift. Dazu passt die Analoguhr in der Mitte über der Mittelkonsole. Doch darunter wird’s hochmodern. Einer unserer Vorgänger hatte auf der 20 Gigabite fassenden Festplatte des Entertainmentsystems rund 1000 Musikstücke hinterlassen. Das brachte uns dieses System schnell nahe. Dazu gehört ein Radio-Navigationssystem mit auffallend aktuellen Navigationsdaten, einem Touchscreen mit 16,5 Zentimeter Bildschirmdiagonale, Verkehrsinformation in Echtzeit, MP 3- und USB-Anschluss und viele andere computergestütze Funktionen. Kaum einer bietet hier mehr.

Zum echten Ami gehören inzwischen auch kühlbare (bis plus zwei Grad) und heizbare (bis plus 60 Grad) Becher- und Flaschenhalter. So auch bei diesem Chrysler. Auch sonst ist für den Komfort der Insassen mit vielen Ablagemöglichkeiten und einer sehr gut arbeitenden Klimaautomatik gesorgt. Allein die elektrisch verstellbaren, zweifarbigen Ledersitze vorn dürften ein bisschen weicher gepolstert sein. Die Polsterung gibt so wenig nach, dass Fahrer und Beifahrer von den Sitzwangen bei Kurvenfahrten nicht in Position gehalten werden. Hinten finden zwei Personen ausreichend Platz. Und auch ein dritter passt noch auf die Bank, die sich im Verhältnis 60:40 umklappen lässt.

Die Sicherheitsausstattung ist perfekt: Elektronisches Stabilitätsprogramm mit allen seinen Nebenfunktionen wie ABS und Traktionskontrolle sowie Bremsassistent, eine komplette Ausstattung mit Airbags, Seitenaufprallschutz, stabile Fahrgastkabine, automatisch abblendender Innenspiegel, automatisch einschaltendes Fahrlicht und Isofix schaffen Sicherheit und Fahrkomfort. Das verdankt dieser Chrysler wohl dem Einfluss der bald ehemaligen Mutter in Stuttgart.

Fahrkomfort nach amerikanischer Art bietet der Sebring reichlich. Das Sechs-Gang-Getriebe lässt sich leicht und schnell schalten, richtig europäisch. Doch auch in der europäisierten Variante des Sebring bleibt ein gutes Stück vom amerikanischen Sänftengefühl erhalten, denn die Federung ist weich, und die Servolenkung versieht ihren Dienst ebenfalls nach dem Motto: Leichtgängigkeit ist wichtiger als sauberer Geradeauslauf, wozu sicher auch die großen 18-Zoll-Leichtmetallrädern mit 215/55 R 18-Reifen ihr Schärflein beitragen.

Unter der Haube geht es dafür ein bisschen härter zu. Hier versieht ein guter alten Bekannter aus Wolfsburg seinen Dienst - der Zwei-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 103 kW / 140 PS und einem maximalen Drehmoment von 310 Newtonmetern zwischen 1750 und 2500 Umdrehungen pro Minute. Dessen Anfahrschwäche kennt man schon, aber auch dessen ordentlichen Schub, wenn er erst einmal Fuß gefasst hat.

Der deutsche Diesel bewegt den Sebring mit seinem Leergewicht von rund 1650 Kilogramm flott (11,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h) und mit einem Norm-Durchschnittsverbrauch von nur 6,2 l (entsprechend 170 Gram CO2 pro Kilometer) durch den Verkehr. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 203 km/h. Gern hätten wir dem Sebring etwas mehr Dämmung gegönnt. Oberhalb der in Amerika üblichen Höchstgeschwindigkeit von gut 110 km/h wird es lauter im Auto.

Laden darf der Chrysler Sebring rund 400 Kilogramm, recht wenig für einen Fünfsitzer. Fürs Gepäck bietet er rund 440 l Raum, der sich durch Umklappen der Rücksitzbank vergrößern lassen. So entsteht hinter dem amerikanisch verbauten Kofferraum mit hoher Ladekante zusätzliche Ladetiefe.

Der Chrysler Sebring hat sich bei uns nicht nur über die perfekte Infotainment-Elektronik eingeschmeichelt. Er empfiehlt sich auch als Autobahngleiter für die Autobahn-Richtgeschwindigkeit und über sein recht gutes Handling zum Fahren in der Stadt. Ein zusätzliches Argument liefert Chrysler über die Preisgestaltung. Der Limited 2.0 CRD kostet in der Basisversion 29 190 Euro. Unser Fahrzeug mit seiner rundum kompletten Ausstattung dürfte etwa mit 34 000 Euro zu Buche schlagen. Im Preis enthalten sind alle Kosten für Inspektionen, Instandsetzungen und Verschleißreparaturen über vier Jahre oder 50 000 Kilometer. Das ist doch mal ein angenehmes Ergebnis des automobilen Multikulti-Konzepts. (ar/Sm)

Technische Daten Chrysler Sebring Limited 2.0 CRD

Länge x Breite x Höhe: 4,85 x 1,84 x 1,50 m
Leergewicht, Zuladung: 1635 - 1710 kg, 330 - 405 kg
Motor (Bauart, Hubraum): 2,0 l Vierzylinder Turbodiesel
Max. Leistung: 103 kW / 140 PS bei 4000 U/min
Max. Drehmoment: 310 Nm 1750 - 2500 U/min
Verbrauch NEFZ im Mittel: 6,2 l Diesel
CO2-Emission: 170 g/km
Beschleunigung 0 auf 100 km/h:11,1 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 203 km/h
Kofferraum: 401 l, vergrößerbar
Basispreis: 29 190 Euro

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