Nissan Murano 3,5

Fahrbericht Nissan Murano 3,5
Exot mit Komplett-Ausstattung

Auto-xxl — Fahrbericht vom 03.11.2005
Der Nissan Murano sticht aus der breiten Masse durch seine moderne, selbstbewusste Optik kombiniert mit einer kompletten Ausstattung und hohem Komfort hervor. Dennoch wird er in Deutschland ein Exot bleiben.


Vor allem in Schwarz ist er genauso als VIP-Shuttle bei Filmfestspielen vorstellbar wie als Dienstwagen der besonderen Art oder als angenehmer Reisebegleiter einer vierköpfigen Familie. Nur fürs Gelände ist er trotz des permanenten Allradantriebs ein wenig zu schade und auch gar nicht gedacht.

Familien werden allenfalls vom hohen Einstiegspreis abgeschreckt. Der relativiert sich allerdings angesichts der praktisch kompletten Ausstattung - die Aufpreisliste umfasst skurrilerweise nur Metallic-Lack für 790 Euro, ansonsten ist vom Navigationssystem bis zum Bi-Xenonlicht alles an Bord, was das komfort- und sicherheitsbewusste Autofahrerherz begehrt. Dennoch wäre etwas mehr Wahlfreiheit wünschenswert, wenn sich dadurch der Basispreis drücken ließe.

Wahlfreiheit wird auch beim Antrieb nicht gewährt. Es steht ausschließlich der zweifellos vorzügliche 3,5-l-Sechszylinder-Benziner aus dem Sportwagen 350Z zur Verfügung, der im Murano 172 kW/234 PS leistet. Gegenüber dem Wettbewerb ist das Angebot nur eines Triebwerks und das Fehlen eines Diesels ein klarer Nachteil.

Dennoch weiß der leise, fast zurückhaltende V6 im Murano, der gegenüber dem fauchenden und explosiven Triebwerk aus dem Z kaum wiederzuerkennen ist, durch harmonische Leistungsentfaltung und stets ausreichende Kraftreserven zu überzeugen. Die kultivierte Auslegung des Antriebs, die komfortable Abstimmung des Fahrwerks und die eher indirekte Lenkung machen den Murano zum idealen Langstrecken-Tourer.

Auf unnötige Härten haben die Fahrwerksingenieure glücklicherweise verzichtet; wer will schon mit einem 1,9-Tonnen-SUV Rekorde auf der Nordschleife aufstellen? Statt dessen empfiehlt sich der Murano für das gelassene Gleiten in mittleren Geschwindigkeitsbereichen, wenn praktisch keine Fahrgeräusche in den Innenraum dringen. 318 Nm Drehmoment sorgen außerdem für souveräne Zwischenspurts. Auch das Zusammenspiel mit der wachsamen, stufenlosen CVT-Automatik klappt gut. Beim Blick auf den Durchschnittsverbrauch im Alltag von rund 13 l Super wünscht man sich dann aber doch einen etwas sparsameren Diesel. Ohnehin gehört das Kostenkapitel nicht zu den Stärken des Japaners.


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