Fahrbericht Smart Fortwo MHD

Abschalten für den Sparbetrieb

Auto-xxl — Fahrbericht vom 10.07.2007

Autofans hatten hinter dem MHD wohl schon ein echtes Hybridauto vermutet. Fehlanzeige: Der 1,0-Liter-Benziner mit einer Leistung von 52 kW beziehungsweise 71 PS lauert lediglich im Ruhezustand, sobald das Fahrzeug eine Geschwindigkeit von 8 km/h unterschreitet. Das Bremspedal fungiert dann als Steuerwerkzeug des Mechanismus. Ein waschechtes Start-Stopp-System also. Die Nutzung dieser Automatik geht leicht von der Hand, beim Rückwärtsfahren hält sie sich zudem völlig im Hintergrund. Skeptische Fahrer dürfen bekannte Gangarten als Vergleich hinzuziehen, indem sie ihrem Fortwo das Kürzel MHD auf Knopfdruck entreißen.

Wichtig war der Marke aus Süddeutschland eine Optimierung des Kraftstoffverbrauchs. Die Mühen haben sich ausgezahlt: 0,4 l weniger sind es nun auf 100 Kilometern, ein Gesamtwert von 4,3 l steht als Entwicklungserfolg auf der Kostenrechnung. Auch beim CO2-Ausstoß kann Smart punkten, 103 Gramm pro Kilometer bilden einen löblichen Wert und bringen einige Modelle der Konkurrenz in Verlegenheit. Die technische Flexibilität der neuen Fähigkeiten bringt beträchtlichen Spielraum mit sich - sie macht Normen und Datenblätter zu vagen Richtwerten, die im Fahrbetrieb durchaus unterboten werden können.

Ein Regenmacher mit riesigem Kofferraum ist auch der Fortwo MHD nicht, der theoretische Wert von 340 l Laderaum beinhaltet bereits eine Beladung bis unter das Dach. Möchte man auf genau dieses zeitweise verzichten, geht der Flitzer als Cabrio ins Rennen. Im Coupé-Gewand ist der aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken, der Zweisitzer hat mit seinem Erfolgsrezept Geschichte geschrieben. Dass nun vermehrt Varianten auf den Markt drängen, die Kompaktheit mit technischem Feinschliff verbinden, verwundert angesichts der allzeit aktuellen Diskussion über den Klimawandel wenig. Eine Investition von etwa 10 500 Euro macht Käufer in diesem Kontext zu aktiven Teilnehmern.